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Shuttlebus am Berger Hang

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Von: Pia Henderkes-Loeckle

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Smartphone raus, Bus bestellen, einsteigen: Dieses Prinzip soll auch bald in Bergen-Enkheim funktionieren.
Smartphone raus, Bus bestellen, einsteigen: Dieses Prinzip soll auch bald in Bergen-Enkheim funktionieren. © Renate Hoyer

Der Ortsbeirat 16 fordert eine rund 900 Meter lange Teststrecke zwischen dem Riedbad und dem Hotel „Schöne Aussicht“. Das Problem könnte die dortige Hanglage sein.

Der steile Hang zwischen dem Riedbadparkplatz und dem Hotel „Schöne Aussicht“ in Bergen-Enkheim soll von der Stadt als Teststrecke für den autonom fahrenden „Easy Shuttle“ eingeführt werden. Laut Antrag der Grünen-Fraktion im Ortsbeirat 16 (Bergen-Enkheim) würde der Bus insbesondere für ältere Mitbürger:innen und Kinder mit Rucksäcken von großem Nutzen sein. Außerdem könne so auch die generelle Tauglichkeit des Shuttle-Busses in Hanglage getestet werden.

Mit dem sogenannten Easy Shuttle testet der Rhein-Main-Verkehrsverbund derzeit die Zukunftsfähigkeit des autonom fahrenden Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV). Aktuell verkehrt der „Easymile EZ 10 Gen3“ als On-demand-Bus mit acht Sitzplätzen und einer Geschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde testweise im Riederwald zwischen der Schäfflerstraße und dem Netto-Markt, auf einer rund 2,7 Kilometer langen Strecke. Bereits im Jahr 2021 fuhr ein Easy Shuttle auf 700 Metern den Mainkai rauf und runter.

On-demand bedeutet in diesem Fall, dass der Bus über eine App bestellt werden kann, im Riederwald montags bis samstags zwischen 8 und 15 Uhr. Die Testphase dort begann im November und läuft noch bis Juli. Die Abkürzung Easy steht für Electric autonomous shuttle for you.

„Auf der Teststrecke fährt der Bus erst einmal on-demand, also bei Bedarf, und ist kostenlos“, sagte Vivian Grudde (Grüne) auf der Sitzung. „Aber wir wünschen uns einen Pendelbetrieb zwischen dem Riedbad und dem Hotel.“ Ähnlich wie am Mainkai könnte der Bus auf den 900 Metern Länge den Hang rauf und runter fahren.

Trotz des kilometermäßig kurzen Weges sei die Strecke für Fußgänger:innen aufgrund der steilen Hanglage sehr beschwerlich, so Grudde. „Aber da fahren doch schon Busse“, entgegnete Günther Kraus (WBE) und schlug vor, den festgelegten Streckenabschnitt aus dem Antrag zu streichen.

Auch Marion Kling (SPD) argumentierte für einen Straßenabschnitt, auf dem noch kein Bus fährt. „Die Busse fallen oft aus und fahren nur halbstündlich“, erwiderte Grudde. Vielen Menschen sei der Weg die Steigung hinauf zu beschwerlich.

Dirk Müller-Mamerow (WBE) wiederum befürchtete eine Behinderung des fließenden Autoverkehrs durch den langsam fahrenden Shuttle-Bus. „Wir wollen mit dieser Teststrecke ausprobieren, was möglich ist“, erklärte Mark Gläser (Grüne). Die entscheidende Frage sei, ob der Bus bergauf fahren könne.

Auch Frank Weil (CDU) will die vorgeschlagene Strecke unbedingt stehen lassen, denn es gehe ja um einen Testversuch. Christian Hinkel (FDP) möchte in dem Antrag eine genauere Beschreibung der An- und Abfahrtsorte und bat darum, das allgemein formulierte Riedbad explizit durch den Riedbadparkplatz zu ersetzen. „Denn letztendlich geht es doch genau um diese Strecke“, sagt Hinkel. Mit dieser Änderung fand der Antrag mit einer Gegenstimme (BFF) und drei Enthaltungen (WBE) eine Mehrheit.

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