Ärger über Lastwagen in der Barbarossastraße
Der Bauverkehr in der Barbarossastraße ärgert die Anwohnerinnen und Anwohner. Der Ortsbeirat will den Baustellenverkehr über das Neubaugebiet Leuchte führen.
Der Bauverkehr in der Barbarossastraße ärgert die Anwohnerinnen und Anwohner sowie den Ortsbeirat 16 (Bergen-Enkheim). Gleich drei Baustellen gibt es: Das Baugebiet Leuchte wird erschlossen, daneben entstehen 24 Wohnungen auf einem Parkplatz, und die Schule am Ried bekommt eine neue Mensa. Und alle Laster fahren durch die Barbarossastraße.
Die SPD nahm sich mit einem Antrag und mit einer Tischvorlage der Sache an, die BFF mit einer weiteren Tischvorlage. Also gleich drei Dinge, über die abzustimmen war – nach einer gemeinsamen Diskussion am Dienstagabend in der Ortsbeiratssitzung. Die Barbarossastraße ist kein offizieller Anfahrtsweg zu den Baustellen. Das Amt für Straßenbau und Erschließung sieht dafür die Vilbeler Landstraße vor – indes, die Baufirmen stört das wenig. Sie fahren weiter durch die Barbarossastraße – zusätzlich zu dem Busverkehr für die beiden Schulen und der Tatsache, dass auf einer der beiden Straßenseiten auch Anwohner:innen parken, erläuterte Marion Kling (SPD). „Es geht nicht, dass nur ein Teil der Bürger belastet wird, wenn gebaut werden muss.“ Der Vorschlag der SPD: Die Leuchte öffnen auch für Linksabbieger, also für Fahrzeuge, die von Norden auf der Vilbeler Landstraße kommen. „Die Leuchte ist eine breite Straße, gut geeignet für schwere Baufahrzeuge, die zur Baustelle wollen“, so die Antragsbegründung. Die SPD fordert eine „unbürokratische Lösung“.
Dies war der Anlass für Dorothe Bogner (BFF), eine Tischvorlage beizusteuern, die jedoch, wie Eberhard Schwarz, Fraktionsvorsitzender der SPD, anmerkte, aus der Feder von Bogners Vorgängerin Ellen Wild gekommen sein könnte. „Sie hat große Spuren hinterlassen.“ Bogner hat in ihrer Tischvorlage einen eigenen, nicht unkomplizierten Anfahrtsweg vorgeschlagen, der vom Gremium jedoch abgelehnt wurde.
Rainer Lehmann (Linke) regte an, sich mit alternativen Anfahrten gar nicht erst abzugeben: „Die werden uns nicht recht geben.“ Sein Vorschlag war, dass Ortsvorsteherin Alexandra Weizel (WBE) zeitnah mit den Ämtern sprechen soll um anzuregen, dass man sich seitens der Stadt über alternative Anfahrtswege Gedanken mache. Und bei den Beratungsgesprächen soll der Ortsbeirat einbezogen werden, um seine Sicht einzubringen.
Eberhard Schwarz erinnerte daran, dass die Ämter bereits vor zwei Jahren im Ortsbeirat waren, um die Erschließung der Leuchte vorzustellen. „Damals war schon klar, dass es nicht über die Barbarossastraße gehen kann.“ Deswegen müsse es doch heute möglich sein, an der Vilbeler Landstraße eine Linksabbiegerspur in die Leuchte einzurichten, provisorisch mit gelben Linien auf dem Asphalt. Das gehe doch bei Autobahn-Baustellen auch.
Die beiden Vorlagen der SPD fanden je eine Mehrheit im Ortsbeirat. In der ersten, dem eigentlichen Antrag, forderte die SPD einen zeitnahen Ortstermin. In der zweiten, der Tischvorlage, gehen die Sozialdemokraten noch weiter: Sie fordern, die Anfahrt ausschließlich über die Leuchte zu gestatten.
Der Antrag der SPD wurde mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung verabschiedet, die Tischvorlage mit vier Enthaltungen. Nun ist der Magistrat am Zuge, schnell auf den Antrag und die Tischvorlage zu antworten. Denn der Bauverkehr in der Barbarossastraße wird täglich mehr.