Begehrt bei Investoren

Teure Wohnungen entstehen im Bahnhofsquartier auch durch Konversion. Leerstehende Bürogebäude werden abgerissen und durch Wohngebäude ersetzt.
Obwohl Teile des Bahnhofsviertels noch immer von Drogenszene und Prostitution geprägt sind, steigen die Mieten und Preise im Stadtteil seit Jahren kräftig. Leerstehende Bürogebäude werden abgerissen und durch Wohngebäude ersetzt oder zu Wohnzwecken umgewandelt. Was auf diese Weise entsteht, ist zum größten Teil teuer. Für neue Eigentumswohnungen im Bahnhofsviertel werden nach Zahlen des Unternehmens Immoconcept im Schnitt 6250 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Die Preise für Bestandswohnungen haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Im Viertel hat ein baulicher Wandel begonnen, der an Fahrt zu gewinnen scheint. Das zum Teil weiterhin von Leerstand geprägte Viertel bietet Investoren, die zentral gelegene Flächen suchen, schließlich noch einiges an Möglichkeiten. Zahlreiche Wohnungen und Apartments sind im Bau oder projektiert, neue Büros entstehen, Hotels, Läden und Geschäfte.
An der Ecke Niddastraße/Weserstraße sind auf dem Gelände eines früheren Rechenzentrums 89 Eigentumswohnungen entstanden. Ein früherer Gebäudekomplex der Hypo Vereinsbank zwischen der Mainzer Landstraße und der Niddastraße soll umgewandelt werden, künftig Platz bieten für ein Hotel der Marke Indigo und Apartments.
Ein denkmalgeschützter Komplex an der Gutleutstraße, den der städtische Wohnungskonzern ABG früher als Sitz von Tochtergesellschaften nutzte, wird so umgebaut, dass Platz für 78 Wohnungen entsteht. Auf der anderen Straßenseite weicht das frühere IBM-Hochhaus einem Gebäude mit 160 Wohnungen. 50 Apartments entstehen. Das Hotel Wyndham Grand baut an.
Die Kaiserpassage zwischen Kaiserstraße und Taunusstraße wird komplett umgestaltet. Einziehen soll unter anderem der Lebensmittelhändler Tegut. Das Mercure Hotel Kaiserhof erhält mehr Fläche. 71 Apartments entstehen.
Auch der bisher von Union Investment genutzte „Blue Tower“ an der Wilhelm-Leuschner-Straße soll umgewandelt werden. Nach Plänen des Frankfurter Investors GEG wird das Hochhaus künftig Platz für 120 bis 130 Eigentumswohnungen und rund 100 Apartments bieten. Der Umbau soll im Herbst 2018 beginnen.
Büros für Goldman Sachs
Aus der Reihe fallen zwei Wohnprojekte an der Niddastraße/Karlstraße. Dort haben die Gruppen NiKa und Niddastern von der Stadt den Zuschlag erhalten, zwei früher gewerblich genutzte Gebäude in gemeinschaftlich genutzten Wohnraum umbauen zu dürfen. Die NiKa-Gruppe kann bereits loslegen. Sie hat inzwischen über Direktkredite mehr als 800 000 Euro eingesammelt und die Baugenehmigung erhalten.
An der Taunusanlage wächst der Marienturm in die Höhe, ein Bürohochhaus, das mit 155 Metern exakt so hoch wie die Zwillingstürme der Deutschen Bank werden soll. In die oberen Stockwerke zieht die Investmentbank Goldman Sachs.