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Gemeinsam Lösungen fürs Bahnhofsviertel finden

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Mitte März hat die Stadt gemeinsam mit der Diakonie Frankfurt und Offenbach das Interims-Hygienecenter vor dem Weser 5 aufgestellt.
Mitte März hat die Stadt gemeinsam mit der Diakonie Frankfurt und Offenbach das Interims-Hygienecenter vor dem Weser 5 aufgestellt. © Rolf Oeser

Das neue Koordinierungsbüro Bahnhofsviertel will mit Initiativen vor Ort die Situation verbessern. Derzeit ist das Team vor allem dabei, sich mit den Menschen, die im Stadtteil aktiv sind, zu vernetzen.

Noch sind Angela Freiberg, Dirk Herwig und Silja Polzin vor allem damit beschäftigt, sich zu vernetzen. Mit den Menschen und Institutionen, die im Bahnhofsviertel aktiv sind. „Wir sind noch in der ersten Phase“, sagt Freiberg. Es gehe ums Zuhören und ins Gespräch kommen. Denn im Quartier gebe es viele Initiativen, deren Wünsche aufgenommen werden müssten, ergänzt Polzin. Und es gebe viele Ideen, sagt Herwig.

Das Trio betreut das neue städtische Koordinierungsbüro Bahnhofsviertel, das die Zustände im Stadtteil verbessern soll. Vor knapp einem Monat hat das Büro offiziell seine Arbeit aufgenommen. In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 1 am Dienstag stellte sich das Team vor. Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP), Sozialdezernentin Elke Voitl und Gesundheitsdezernent Stefan Majer (beide Grüne) erläuterten das Konzept.

Das Projekt ist der nächste Baustein der Stadt, um die Situation im Bahnhofsviertel nachhaltig zu verbessern und möglichst schnell auf immer wieder neue Herausforderungen in dem sich stetig wandelnden Quartier eingehen zu können. Da die Probleme vielschichtig seien, sei die dezernatsübergreifende Anlaufstelle nötig, so Voitl. So hingen viele Probleme nicht nur mit Drogen zusammen, „es können auch die Partypeople sein“, sagte Majer. Auch könne nicht jedes Thema nur ordnungspolitisch angegangen werden, so Rinn.

Um der Situation gerecht zu werden, hat jedes Dezernat einen der drei Mitarbeiter:innen gestellt. Bislang ist das Büro im dritten Stock in der Niddastraße 49 untergebracht. Gesucht werde ein Standort, der zentraler sei, möglichst im Erdgeschoss in der Kaiser- oder Münchener Straße.

Gewerbe begrüßt Projekt

Als erstes Problem kümmert sich das Büro um die Vermüllung, die durch das kostenlose Verteilen von Lebensmitteln und Getränken entsteht. 70 bis 80 Prozent der Spenden müssten von der FES entsorgt werden, sagte Rinn. Juristisch könne nicht dagegen vorgegangen werden. Auch sollten sich hilfesuchende Menschen nicht daran gewöhnen, dass ihnen Essen hinterhergetragen werde, so Majer, sonst fehle jede Motivation, sich selbst zu bewegen. Die Spender:innen verstünden jedoch oft nicht, was sie herbeiführten.

Das Koordinierungsbüro ist nicht der einzige Ansatz. Meyer, Rinn und Voitl berichteten von weiteren Vorhaben, die die Stadt in den vergangenen Monaten umgesetzt hat, um die Situation im Viertel zu verbessern. So seien Öffnungzeiten von Tages- und Nachtangeboten für obdachlose und drogenabhängige Menschen ausgeweitet, mehr Streetworker eingestellt und zusätzliche Hygieneangebote und Notschlafbetten geschaffen worden.

Mitglieder des Ortsbeirats begrüßten das neue Konzept. Das Bahnhofsviertel beschäftige das Gremium schon lange, sagte die stellvertretende Ortsvorsteherin Petra Thomsen (Grüne). Der Vorsitzende des Gewerbevereins, Nazim Alemdar, sicherte zu, sich an allen Aktionen beteiligen zu wollen. Die Kinderbeauftragte Carola Staal sprach sich dafür aus, auch in der Innenstadt und der Altstadt ein vergleichbares Projekt ins Leben zu rufen. Dort gebe es ebenfalls Drogenprobleme.

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