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Bäche drohten über die Ufer zu treten

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Von: Michael Forst, Thomas Schmid

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Frankfurt-West Beim Starkregen waren Teile des Frankfurter Westens „abgesoffen“ / Aufräumen am Tag danach

Es war eine Nacht wie selten, und die Menschen im Frankfurter Westen werden lange daran denken: Von 20 bis 23 Uhr etwa goss es wie aus Eimern. Der Sulzbach in Sossenheim drohte über die Ufer zu treten, aus fünf Kellern pumpte die Feuerwehr Wasser ab und verhinderte Schlimmeres.

„Am meisten Regen ist wohl zwischen 20.30 und 21 Uhr gefallen“, schilderte Feuerwehrsprecher Thomas Koch. „Es gab einige Einsätze“ – zehn, wie diese Zeitung schon Morgen nach dem Desaster genannt hat. „An zwei Stellen gab es Straßensperren, weil das Wasser wegen verstopfter Abflüsse nicht abfließen konnte“, so Koch. Die Kanalisation war wohl überfordert mit so viel Wasser in so kurzer Zeit.

Dramatisch sah es in Alt-Sossenheim aus. Dort mussten Sandsäcke aufgebaut werden, um zu verhindern, dass der Sulzbach über die Ufer tritt und das Wasser in die Keller der Anwohner flutet. Auch ein Brückenbogen wurde von der Feuerwehr von angeschwemmten Ästen befreit. Die Äste drohten die Brücke zu verstopfen – dann hätte nichts einen größeren Sachschaden verhindern können. „Nachdem die Brücke frei war, floss das Wasser wieder“, so Koch.

So sind die Bürger im Westen der Stadt noch einigermaßen glimpflich davongekommen. Koch zufolge sind lediglich fünf Keller vollgelaufen. Deren Bewohner waren am Tag danach mit Aufräumen beschäftigt. Zum Glück hat das Wasser meist nur Zentimeter tief im Keller gestanden. Auch der des Uhrenmuseums in der Hostatostraße 3 lief voll. „Dort sind glücklicherweise keine Ausstellungsstücke beschädigt worden“, beruhigt der Feuerwehrsprecher am Tag danach.

Die Feuerwehr eilte auch auf den Georgshof in Nied, nachdem dort die Sickergrube übergelaufen war. „Der ganze Hof stand unter Wasser“, berichtet Mary Massieu, Gastronomin des „Niddastrand“ am Georgshof. Die Polosportler hätten sofort ihre Pferde in Sicherheit gebracht. Am anderen Morgen sei das Wasser zum Glück schon wieder abgelaufen.

Laut Deutschem Wetterdienst sind allein in der Stunde nach 20 Uhr im Frankfurter Westen 20 Liter pro Quadratmeter gefallen. Im Westend wurden über den Tag 18 Liter gemessen, in Hofheim 24 Liter und am Flughafen waren es sogar 26 Liter.

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