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Auszeichnung fürUmweltengagement

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Die Umweltschützerin Kristine McDivitt Tompkins hat bei der Senkenberg-Night einen Preis bekommen. Hier ist sie bei der EInweihung eines Naturschutz-Gebietes in Chile zu sehen.
Die Umweltschützerin Kristine McDivitt Tompkins hat bei der Senckenberg-Night einen Preis bekommen. Hier ist sie bei der Einweihung eines Naturschutz-Gebietes in Chile zu sehen. © Esteban Felix/dpa

Bei der zwölften Ausgabe der Frankfurter Senckenberg-Night wird im Senckenberg-Museum der Senckenberg-Preis zum sechsten Mal vergeben.

Nach einer zweijährigen Zwangspause war es am Wochenende wieder so weit: Die Senckenberg-Night ging über die Bühne. Bei der zwölften Ausgabe, die unter dem Motto „Welt der Wälder“ stand, wurde im Senckenberg-Museum der Senckenberg-Preis zum sechsten Mal vergeben. In der Kategorie Naturforschung ging die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung an den Evolutionsbiologen Alexandre Antonelli und in der Kategorie Naturengagement – ebenfalls mit 10 000 Euro dotiert – an Umweltschützerin Kristine McDivitt Tompkins. Die beiden Preisträger erhielten die Preise für ihre Leistungen in der Naturforschung und für ihren persönlichen Einsatz für den Schutz und Erhalt der Natur. Durch die Nacht im Museum führte der Naturfilmer, Wissenschaftsjournalist und Botschafter des Jane-Goodall-Instituts Dirk Steffens.

Schutz der Wälder

„Es ist mir eine Ehre, diese Auszeichnung hier zu erhalten“, sagte Tomkins. „Gerade, weil sie von der Senckenberg-Gesellschaft kommt, die sich sehr um das Verständnis von Wissenschaft bemüht. Aber sie machen sie auch greifbar und das ist wichtig“, sagte die Preisträgerin, die ihre Trophäe von Christof Schenk, Chef der Zoologischen Gesellschaft, entgegennahm. Er bezeichnete Tompkins als „eine Heldin des Naturschutzes, die auch für ihre Inspiration und ihre Visionen“ prämiert werde.

Tompkins widmet seit über 30 Jahren ihr Leben dem Umwelt- und Artenschutz. Schon mit 28 wurde die Kalifornierin Geschäftsführerin der Outdoormarke Patagonia. 1993 verließ sie das Unternehmen und wendete sich dem Umweltschutz zu. In der Region Patagonien in Chile und Argentinien gründete sie mit ihrem Mann Douglas Tompkins, Gründer der Marken North-Face und Esprit, die Tompkins Conservation, die sie auch nach seinem Tod 2015 weiterführte. Mit ihrem privaten Vermögen erwirbt sie große Landflächen, die sich von Nordargentinien bis in den Süden Chiles erstrecken, um diese zu renaturieren und dann an die jeweiligen Staaten als Nationalparks zurückzugeben.

Antonelli nannte den Senckenberg-Preis eine „fantastische Anerkennung“. „Ich fühle mich sehr geehrt“, sagte der brasilianische Evolutionsbiologe. Er sprach sich dafür aus, dass Wissenschaftler aus ihrer Blase treten und Stellung zu den gesellschaftlichen Debatten nehmen sollten. „Dieser Preis bedeutet mir sehr viel. Ich nehme ihn nicht nur für mich, sondern auch für meine Mitarbeiter entgegen“, sagte er. Antonelli ist seit 2019 Director of Science des Royal Botanic Gardens Kew und verantwortet dort mit über 300 Beschäftigten eine Sammlung von mehr als 2,4 Milliarden Samen aus über 40 000 Pflanzenarten. Als Leiter des von ihm gegründeten „Antonelli Lab“ untersucht er mit seinem Team, wie sich die biologische Vielfalt – vor allem in den südamerikanischen Tropen – im Laufe der Zeit entwickelte und wie sie vom anhaltenden Klimawandel und der Zerstörung von Lebensräumen beeinflusst wird.

Zu den 250 geladenen Gästen zählte auch Wissenschaftsministerin Angela Dorn, die in ihrer Ansprache auf die besonderen Zeiten einging, in denen wir leben. „Wir müssen entschlossen handeln, denn 80 Prozent der Arten leben in Wäldern“, sagte sie.

Klement Tockner, Generaldirektor von Senckenberg, sagte, nachdem er die Organisatorinnen, Heike Spiller und Simone Loewen vom Senckenberg-Förderverein, gewürdigt hatte, „wir alle möchten unseren Kindern und Kindeskindern den Planeten so gesund wie möglich überlassen. Dazu sind Wissen, Engagement und Mut nötig“. Und genau diese drei Faktoren träfen an diesem Abend aufeinander.

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