Ausflugsziel im Grüngürtel im Wandel

Beim Grüngürtelfest auf dem Alten Flugplatz Bonames / Kalbach geht es viel um Nachhaltigkeit. Vielen Menschen fehlt vor allem das Towe-Café.
Bei sommerlichen Temperaturen herrschte großer Andrang beim Grüngürtelfest am alten Flugplatz Bonames / Kalbach: Die Fahrradstellplätze waren überfüllt, lange Schlangen bildeten sich an den Foodtrucks und die Sitzgelegenheiten waren fast alle belegt. Neugierige Kinder und Erwachsene drängelten sich an den zahlreichen Ständen zu nachhaltiger Entwicklung sowie Natur- und Landschaftsschutz. Hier konnten die Besucher und Besucherinnen sich informieren, experimentieren oder basteln. Und manche Eltern folgten ihren Kindern gleich ins geöffnete Feuerwehrmuseum oder zum Mobilitätsparcours.
Der alte Flugplatz ist ein beliebtes Ausflugsziel innerhalb des 68 Kilometer langen Grüngürtels rund um die Kernstadt Frankfurt – und er ist im Wandel. „Der Hangarvorplatz soll besser in Szene gesetzt und anhand von streetprints die Geschichte des Ortes vermitteln werden“, erklärt Thomas Hartmannshenn, Projektleiter Grüngürtel beim Umweltamt. Die weitere Entsiegeln von Flächen, ein Regenwassermanagement und ein Maximum an Photovoltaikanlagen stützen das Konzept zur nachhaltigen Entwicklung und den Schutz und die Entwicklung von Landschaft und Natur.
Das ist auch das Thema zahlreicher Ständ. Ulrich Zimmermann vom Solarverein Frankfurt und Umgebung erklärt Christine Herzbach und ihren Söhnen den Solarkocher: ein gut isolierter Kasten, der sich mit Sonnenlicht aufheizt. „Ab Mitte Februar bis Ende November koche ich damit seit 30 Jahren“, erzählt er.
Tornado aus Wasserflaschen
Die zehnjährige Giorgana testet am Stand des Wetterparks Offenbach gerade die Verdunstungsabkühlung auf ihrer Haut und ist fasziniert, wie schnell die Temperatur sinkt. Währenddessen zeigt ein Vater seinem Sohn mit zwei Wasserflaschen, wie ein Tornado entsteht. In der Aeronautenwerkstatt im Hangar wird derweil gesägt, gebohrt und gefaltet. Hier basteln Kinder Windräder und probieren sie rennend auf dem Vorplatz aus.
Ursula Dittler und Ulrich Hackl wiederum genießen einfach ein Bier in der Sonne. Obwohl sie nur fußläufig entfernt wohnen, kommen sie nur noch sporadisch her. „Das Tower-Café fehlt“, sind sich beide einig. „Da ist noch nichts geklärt“, bestätigt Hartmannshenn. Ein dauerhaftes Gastronomieangebot an diesem Ort sei aber unverzichtbar, findet er. Auch geplante Entwicklungsmaßnahmen könnten nur in Absprache mit dem zukünftigen Betreiber verwirklicht werden.
Oliver Rötting und Andreas Riepe sind vom Dornbusch hergeradelt. Sie schätzen die Naherholung am alten Flugplatz. „Wir sind sehr am Thema Klimawandel interessiert“, sagt Rötting. Und an allem zu Wildbienen, denn sie seien selbst Imker. Jetzt bräuchten sie noch etwas zu essen, gibt er zu, denn für 20 Uhr hätten sie sich zur Fledermausführung angemeldet.