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Kommunalwahl
Aschermittwoch der Grünen: Häme auf Youtube
- vonGeorg Leppertschließen
Die Partei macht vor der Kommunalwahl vor allem gegen die CDU mächtig Stimmung.
Youtube ist gnadenlos. Direkt unter dem Video erscheint nämlich eine Zahl. Die Zahl der Menschen, die gerade zuschauen. Und die variiert beim politischen Aschermittwoch der Grünen, die auf dem Videoportal zu verfolgen ist, durchaus...
Der Schauspieler Michael Quast steht im Wahlkampfbüro an der Berliner Straße und eröffnet mit einer kurzweiligen Geschichte über einen Bauskandal den Abend. 47 Menschen schauen zu. Die Vorsitzende Beatrix Baumann übernimmt die Moderation. 51 Beobachter:innen. Die Bundestagskandidatin Deborah Düring wird per Video zugeschaltet (wieder 47), sie macht einen Spruch über FDP-Chef Christian Lindner (44). Klingt nicht nach hohen Zahlen, aber Julia Eberz stellt im Youtube-Chat fest: Es schauen mehr Menschen zu als bei der CDU.
Apropos Union: Die bekommt an diesem Abend viel zu hören. Die grüne Prominenz geht mit den Christdemokraten härter ins Gericht als mit SPD oder FDP. Der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour sagt etwa, dass er auf einen Innenminister von der CSU keine Lust mehr habe.
Auch das Spitzenduo für die Kommunalwahl, Martina Feldmayer und Bastian Bergerhoff, rechnet mit der CDU ab. Die Partei möge doch bitte endlich damit aufhören, linke Zentren wie das Klapperfeld oder die Au in Frage zu stellen, findet Feldmayer. An deren Status quo werde sich mit den Grünen jedenfalls nichts ändern, zumal es geradezu „geschichtsvergessen“ sei, das Kulturzentrum Klapperfeld infrage zu stellen. Schließlich arbeite die dort tätige Initiative die furchtbare Historie des Gebäudes auf.
Dann neigt sich der Abend dem Ende zu. Die Band Romie tritt auf. 36 Menschen schauen noch zu. Die beiden Musikerinnen hätten mehr Publikum verdient gehabt. Aber Youtube ist eben gnadenlos.