An die Spitze ohne Ponyhof

OB-Kandidatin Daniela Mehler-Würzbach sieht die Linkspartei beim Klimaschutz vorn.
Es ist politischer Aschermittwoch, und es ist OB-Wahlkampf. Da muss man als OB-Kandidatin auch mal ein Wort über seine Konkurrenz verlieren. Daniela Mehler-Würzbach (Linke) findet im Saalbau Südbahnhof deutliche Worte. CDU-Kandidat Uwe Becker? Gerade auf einer „verkehrspolitischen Geisterfahrt“. SPD-Kandidat und Planungsdezernent Mike Josef? Könne „nicht darüber hinwegtäuschen, dass seine Politik zu wenig an der Wohnungskrise geändert hat“. Bei Grünen-Kandidatin Manuela Rottmann gebe es kein „ja, aber“ beim Klimaschutz. „Doch dann fallen Leute hinten runter, wir brauchen aber einen sozial-ökologischen Umbau“, sagt Mehler-Würzbach. Und FDP-Kandidat Yanki Pürsün? „Ist ein Teil des Problems der Koalition, weswegen die Verkehrs- und Klimawende nicht vorankommt.“
Sie selbst will „Haltung und Rückgrat zeigen – bei den Herausforderungen in der Stadt brauchen wir davon eine Menge“, sagt Mehler-Würzbach. Sie habe eine klare Vision, wohin die Reise gehe. Kein Autobahnausbau, eine funktionierende Verwaltung für alle etwa. „Wir brauchen jemanden oben an der Spitze, der weiß, dass das Leben kein Ponyhof ist.“
Die Weltlage wolle sie an diesem Abend nicht erörtern, sagt sie. Das überlässt sie ihrer prominenten Unterstützerin. Bundesparteivorsitzende Janine Wissler spricht ebenfalls mit deutlichen Worten. Über den ungerechtfertigten Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine: „Putin muss den Krieg sofort beenden.“ Sie spricht sich gegen Waffenlieferungen aus, das sinnlose Sterben müsse ein Ende haben. „Auch dieser Krieg wird am Verhandlungstisch beendet.“