Eintracht im freien Fall: Glasner hilft wohl nur noch der Pokal-Triumph
Die Eintracht spielt eine enttäuschende Rückrunde. Nur der Pokal-Triumph könnte die Saison noch einem guten Ende zuführen – vor allem für den Trainer.
Frankfurt – Mitte Februar noch lag Eintracht Frankfurt auf dem guten sechsten Rang, sogar Platz eins war nur fünf Punkte entfernt. Inzwischen aber steht vier Spieltage vor Saisonende fest: Die Champions League wird die Eintracht in diesem Jahr sicher nicht mehr erreichen und auch die Europa-League-Qualifikation scheint mittlerweile nur noch über den DFB-Pokal-Sieg realistisch. Wie Sport1 berichtet, könnte der Triumph beim Pokalfinale in Berlin Anfang Juni jetzt die letzte Hoffnung für Trainer Oliver Glasner sein.
Oliver Glasner | |
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Geboren: | 28. August 1974 (Alter: 48 Jahre), Salzburg, Österreich |
Stationen als Spieler: | SV Ried, LASK Linz |
Karriereende: | 2011 |
Vertrag bei Eintracht Frankfurt bis: | 30. Juni 2024 |
Kritik an Eintracht-Trainer Glasner wird lauter
Bereits in letzter Zeit waren mehrfach verschiedene Trainer mit den Frankfurtern in Verbindung gebracht worden, die Trainer Oliver Glasner ab Sommer beerben könnten – unter anderem Mike Tullberg von Borussia Dortmund. Dies lag hauptsächlich daran, dass von Glasners Seite aus nicht gänzlich klar war, ob er auch in der kommenden Saison als Eintracht-Coach weitermachen möchte.
Doch durch die ausbleibenden Resultate in den letzten Wochen wird jetzt wohl auch intern die Kritik am Österreicher lauter. Nach dem enttäuschenden Auftritt beim 1:1 daheim gegen den FC Augsburg kamen gar vage Gerüchte auf, er stünde vor der Entlassung. Auch wenn ein Trainerwechsel in dieser Saison gerade wegen des sensationellen Europa-League-Sieges im vergangenen Jahr kein ernsthaftes Thema ist, erscheint es nicht unrealistisch, dass die Eintracht-Bosse die Zusammenarbeit nach der aktuellen Spielzeit beenden.

Frankfurt-Trainer Glasner hat wohl Teile der Kabine verloren
Insbesondere der Umstand, dass Glasner trotz ausbleibenden Erfolgs lange an einem System festhält, obwohl der Erfolg zuletzt mehrmals ausblieb, sorgt für Unmut bei den Frankfurter Verantwortlichen um Sportchef Markus Krösche. Der zeigte sich nach dem Unentschieden gegen Augsburg mächtig angefressen und enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft.
Allerdings habe Glasner, wie Sport1 berichtet, inzwischen auch „einen Teil der Eintracht-Spieler schon verloren“. Gerade junge Spieler wünschten sich mehr Spielzeit vom 48-Jährigen, der aber stattdessen eingesessenen Kräften vertraut, obwohl auch deren Darbietungen zuletzt überwiegend zu Wünschen übrig ließen. Angesprochen auf die Zukunft des österreichischen Coaches, der die Eintracht seit rund zwei Jahren trainiert, äußerte sich Torhüter Kevin Trapp jetzt zurückhaltend.
Pokal-Abschneiden wohl entscheidend für Eintracht-Coach Glasner
Der Trainer selbst äußerte sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die Fuggerstädter gelassen und auch selbstbewusst, was seine Position anbetrifft: „Da bin ich entspannt. Wenn jemand der Meinung ist, es kann jemand besser als Oliver Glasner, dann wird man es mir sagen, und dann packe ich meine Sachen und dann wird es der Nächste versuchen“, sagte der Österreicher und fügte an: „Nachher hat es noch nie jemand besser gemacht als ich, deshalb bin ich relativ zuversichtlich.“
Nichtsdestotrotz könnte seine Zeit in Frankfurt bald enden. Wie Sport1 schreibt, könne ihn neben der Rückendeckung durch Führungsspieler wie Makoto Hasebe und Mario Götze sportlich lediglich der Sieg des DFB-Pokals einen Platz auf der Trainerbank der Hessen in der kommenden Saison sichern. Am Mittwochabend steht das Halbfinale an, die Eintracht hat mit einem Auswärtsspiel beim formstarken VfB Stuttgart eine schwierige Aufgabe vor der Brust.
Einsatz von Eintracht-Stürmer Kolo Muani in Stuttgart noch ungewiss
Nicht mit von der Partie in Stuttgart sein könnte Lebensversicherung Randal Kolo Muani, der bereits gegen Augsburg mit Adduktorenproblemen fehlte. Ein Ausfall des Stürmers, der zugleich der Top-Scorer der Bundesliga ist, wäre schmerzhaft für die zuletzt ohnehin schwache Eintracht-Offensive, die mit mageren 14 Toren den zweitschwächsten Angriff der Bundesliga in der Rückrunde stellt.
Auch Kolo Muanis Zukunft ist nicht sicher. Bei einem Verpassen des europäischen Geschäfts erscheint ein Verbleib in Frankfurt unrealistisch. Fix ist hingegen mittlerweile jener von Sportvorstand Krösche, der sich zuletzt klar zur Eintracht bekannte. (wuc)