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Wolfsburgs Unruhestifter Omar Marmoush - bald ein Frankfurter?

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Von: Daniel Schmitt

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Schwer zu halten: Omar Marmoush.
Schwer zu halten: Omar Marmoush. © dpa

Der Wolfsburger Angreifer Omar Marmoush tritt am Sonntag ein vorerst letztes Mal gegen die Eintracht an, zur neuen Saison soll er nach Frankfurt kommen.

Einmal, Anfang September 2021, hat Omar Marmoush die große Eintracht-Show erheblich gestört, speziell jene des Filip Kostic, der sich kurz zuvor noch hatte wegstreiken wollen aus Frankfurt nach Rom, nicht gehen durfte und dann zurückkam in den Stadtwald, wie so einer wie Filip Kostic eben zurückkommt. Mit einen kräftigen Wumms rohrte der Linksaußen kurz nach seiner Einwechslung die 1:0-Führung der Hessen gegen den VfB Stuttgart in die Maschen. Das Stadion bebte, Kostic klopfte sich auf die Brust - die Geschichte des Tages war im Grunde erzählt, ehe der Abpfiff ertönte. Bloß: Omar Marmoush korrigierte sie noch ein wenig. Ein Schuss des Angreifers wurde von Evan Ndicka zwar erst geblockt, den zweiten Versuch aber brachte der Gästespieler im Kasten unter - der späte Ausgleich.

Der Auftritt des damals vom VfL Wolfsburg an die Schwaben ausgeliehenen Profis war ein sehr guter in Frankfurt, quirlig, bissig, nervig agierte er gegen die Eintracht-Verteidiger. Ein Unruhestifter im positivsten Sinne. Wenn dann am Sonntag (17.30 Uhr/Dazn) auch die Eintracht-Partie in Wolfsburg durch ist, wird er freilich bald selbst das Trikot mit dem Adler auf der Brust tragen.

Von Pierre Littbarski entdeckt

Omar Marmoush, das wurde zuletzt bekannt, steht vor einem ablösefreien Wechsel aus Wolfsburg nach Frankfurt. Er soll der Eintracht in Sachen Kaderbreite helfen, ist zwar nicht als absolute Stammkraft vorgesehen, doch aber dafür, die vermeintlich gesetzten Profis unter Druck zu setzen. Öffentlich bestätigt haben weder die Eintracht noch der VfL den Transfer bisher, eine Vertragsverlängerung des 24-Jährigen in Wolfsburg aber ist nahezu ausgeschlossen.

Als Marmoush zarte 17 war, hatten die Wölfe den Ägypter entdeckt. Beim U20-Afrika-Cup in Sambia spielte dieser gegen Ältere stark auf, Wolfsburgs damaliger Chefscout Pierre Littbarski wurde aufmerksam, Marmoush durfte zwei Tage in der Autostadt vorspielen und schließlich als Lehrling in der Regionalligamannschaft anfangen. Ein Lehrling, der sich in Geduld üben musste.

Mo Salah als großes Vorbild

Der heutige Eintracht-Trainer Oliver Glasner verhalf dem Jungspund rund drei Jahre später, im Mai 2020, zwar zum Bundesligadebüt im Wölfe-Trikot, insgesamt schickte der Fußballlehrer den schnellen, trickreichen, bisweilen torungefährlichen Stürmer aber nur 76 Minütchen auf den Erstligarasen. Leihen nach St. Pauli und eben Stuttgart waren die logische Folge für den 13-fachen Nationalspieler, der, na klar, den ägyptischen Fußballhelden Mo Salah als Vorbild nennt („Ich habe sehr viel von ihm abgeschaut – wie er lebt, was er isst und trinkt, wie er trainiert“) und den einstigen Frankfurter Rodrigo Zalazar (gemeinsame Zeit in Hamburg) zu seinen engen Freunden zählt.

In der aktuellen Spielzeit gehört Marmoush auch in Wolfsburg erstmals zum erweiterten Stammpersonal. Seine Bilanz im Team des ehemaligen Eintracht-Trainers Niko Kovac: 21 Einsätze, davon neun in der Startelf, drei Tore, eine Vorlage. Ausbaufähig. Die Qualitäten des in Kairo geborenen Offensivallrounders, der über die Außen kommen kann, aber auch gerne herumrennt um einen Stoßstürmer, sind dann eher andere als das Toreschießen.

Er schafft mit seinen intensiven Läufen manche Räume für die Mitspieler, sucht die Tiefe, ist zudem ein passabler Kombinationsspieler. Obendrauf gilt Omar Marmoush als Teamplayer, soll keiner sein, der allzu oft querschießt. Er spricht gut Deutsch, beschreibt sich selbst als „offenen und lockeren Typen“. Vorzüge, die er bald ins Mannschaftsgefüge von Eintracht Frankfurt einbringen kann.

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