Rudi Bommer: „Unsere Begeisterung ist groß“

Natürlich reden alle Eintracht-Fans vom Europa League-Halbfinal-Rückspiel am Donnerstag gegen West Ham United. Ex-Profi Rudi Bommer sagt im FR-Interview: „Es wird ein harter Kampf, aber ich hoffe, dass wir das Finale in Sevilla erreichen“. Der ehemalige Nationalspieler äußert sich aber auch zur Bundesliga-Leistung der Eintracht und den Ehrgeiz der Oldies beim Schlappekicker-Benefizspiel der Traditionsmannschaft in Limburg am Freitagabend, dem 6. Mai 2022.
Rudi Bommer ist einer von vielen Eintracht-Altstars, die am Freitag (6. Mai) um 18.30 Uhr auf dem Sportplatz des VfR 07 Limburg mit der Traditionsmannschaft gegen die Hoechst Classique beim Schlappekicker-Benefizspiel auflaufen. Von 1992 bis 1997 bestritt er 70 Bundes- und 14 Zweitliga-Spiele für die Eintracht, auf seine ersten Profi-Station bei Fortuna Düsseldorf wurde er 1978 und 1980 DFB-Pokalsieger. Bommer bestritt 1984 sechs Länderspiele und gehörte zum EM-Aufgebot in Frankreich. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Bommer spricht im FR-Interview u. a. über den Bundesliga-Alltag und die Europa League-Erfolge der Eintracht in dieser Saison.
Zwei Jahre Corona-Pause für die Traditionsmannschaft, jetzt geht es mit dem Schlappekicker-Benefizspiel wieder los …
Endlich! Uns hat was gefehlt. Wir haben im Team eine echt gute Kameradschaft und viele haben sich lange nicht mehr gesehen. Unsere Begeisterung über den Re-Start ist daher groß, die Fans können sich auf viele bekannte Gesichter in unseren Reihen freuen.
Welchen Stellenwert hat die Traditionsmannschaft im Verein?
Unser Team ist wie die Fußball-Schule von Charly Körbel ein Aushängeschild des Vereins in Deutschland. Wir treten ja mit vielen Eintracht-Bundesliga-Profis an, das ist nicht bei allen Klubs so. Gut ist auch, dass immer wieder neue, jüngere Spieler wie zuletzt Alex Meier bei uns dabei sein wollen. In Limburg feiert jetzt David Abraham, unser ehemaliger „Capitano“, sein Debüt in der Traditionsmannschaft.
Dominiert auch bei einem Benefizspiel der Ehrgeiz, gewinnen zu wollen, oder eher das Ziel, sich in den Dienst der guten Sache zu stellen und den Fans ein attraktives Spiel zu bieten?
Beides. Aber es ist immer klar und wie früher: Wir wolle gewinnen! Deshalb wirst Du sauer, wenn die Jungen Dir weglaufen. Wir Ältere können noch kicken, aber sind eben nicht mehr so schnell und können nicht mehr so viele Wege gehen.
Wie fällt das Saison-Fazit für das aktuelle Eintracht-Team aus der Sicht eines Oldies aus?
Zwiegespalten. In der Europa League waren alle in jedem Match bis unter die Haarspitzen motiviert und entsprechend erfolgreich. Sechs Siege und fünf Unentschieden gegen starke und renommierte Gegner sind überragend und eine echt stolze Leistung. Über allem steht die magische und historische Nacht von Barcelona. Aber im Alltag lief bei uns vieles nicht so nach Wunsch. Erst das frühe Pokal-Aus und jetzt der elfte Platz vor den beiden letzten Bundesliga-Spieltagen ist sicher nicht der Eintracht-Anspruch. Die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb sollte stets ein großes Ziel sein, nachdem in den vergangenen Jahren sportlich, finanziell und strukturell enorm viel bewegt wurde und sich fast alles positiv entwickelt hat.
Wie geht das zweite Duell mit West Ham aus?
Ich hoffe, dass wir das Finale in Sevilla erreichen. Die Engländer haben beachtliche Qualitäten und in London einige gute Möglichkeiten vergeben. Doch die Eintracht hat mir mit ihrer taktischen und spielerischen Leistung imponiert. Es wird am Donnerstag ein harter Kampf, aber mit unseren super Fans waren wir international zu Hause immer eine Macht. So muss es auch im Halbfinal-Rückspiel sein, dann werden wir das bessere Ende für uns bejubeln und feiern können.