Eintracht-Gegner FC Augsburg: Enno Maaßen soll’s richten

Auch Augsburgs Trainer Maaßen steht mit seinem Team vor dem Spiel in Frankfurt unter Druck.
Enrico Maaßen, der Chef der Augsburger Fußballer, wird von allen nur Enno gerufen. So wie er es seit seiner Kindheit kennt. Er kann sich gar nicht mehr daran erinnern, wann das alles losging, das mit dem Enno, im Fußballverein als Knirps womöglich, glaubt er, aber ganz sicher, nein, das ist er sich nicht.
Enrico „Enno“ Maaßen coacht seit Saisonbeginn den FC Augsburg, seine erste Station in der Bundesliga. Für viele fernab der Fuggerstadt ist der 39-Jährige auch nach 29 Spieltagen noch ein unbeschriebenes Blatt. Als Spieler packte es Maaßen bis in die Regionalliga. Als Trainer begann er in der Oberliga beim SV Drochtersen/Assel, arbeitet sich über Rödinghausen zur zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund nach oben, mit der er den Aufstieg von der Viertklassigkeit in die Dritte Liga packte. Er etablierte die BVB-Reserve dort und empfahl sich für höhere Aufgaben, für Augsburg.
Auch beim FCA lief es anfangs prima für das Trainertalent aus Wismar, er legte den besten Bundesligastart in der Klubgeschichte hin (13 Punkte aus neun Partien), um Anfang September doch auf der Kippe zu stehen. Manch einer im Augsburger Umfeld legte es Maaßen bei ausbleibendem Erfolg negativ aus, dass er es statt mit pragmatischem Ergebnisfußball, jahrelang gesehen in Augsburg, mit einem moderneren, spielerischen Ansatz probiert. Auch die Nähe zu seinen Spielern, die ihn Enno nennen, nicht Herr Maaßen, wurde ihm zur Last gelegt. Wenig später aber besiegte Augsburg die Bayern, es war die erste Münchner Pleite der Saison, weshalb Vergleiche mit Taktikfuchs Julian Nagelsmann über Maaßen niedergingen. Die Kehrtwende, dachte man.
Doch das Augsburger Spieljahr blieb unbeständig. Mal vier Heimsiege in Folge hier, mal sechs Sieglospartien am Stück dort. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Eintracht Frankfurt stehen Maaßen und seine Mannschaft unter Druck, zum Relegationsrang 16 sind es fünf Punkte Vorsprung.
Gegen die Eintracht kehrt der zuletzt lange verletzte Mittelfeldspieler Niklas Dorsch in den Kader zurück, auch der gelbgesperrte Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw steht parat. Dagegen fehlen Stammtorhüter Rafal Gikiewicz und der deutsche Nationalstürmer Mergim Berisha weiterhin. Maaßen jammert nicht: „Wir wollen nicht nach links oder rechts schauen. Wir haben den Anspruch, an jedem Wochenende dreifach zu punkten.“ Und vielleicht mal eine Führung nach Hause bringen: In dieser Saison hat der FCA bereits neunmal eine Führung abgegeben - Ligarekord.