1. Startseite
  2. Eintracht

Pudding für die Seele

Erstellt:

Von: Thomas Stillbauer

Kommentare

Magische Nächte warten in Frankfurt auf die Eintracht-Fans, dieses Mal geht es gegen den großen FC Barcelona. Und wir wissen, wie die Katalanen zu bezwingen sind.
Magische Nächte warten in Frankfurt auf die Eintracht-Fans, dieses Mal geht es gegen den großen FC Barcelona. Und wir wissen, wie die Katalanen zu bezwingen sind. © dpa

Es geht mal wieder gegen eine spanische Mannschaft, dieses Mal sogar gegen den FC Barcelona. Deshalb haben wir einen guten Tipp: Am Donnerstag zählen in Europa-League-Viertelfinal-Hinspielen die Auswärtstore nicht.

Hola zusammen. Wer es mit der Frankfurter Eintracht hält, weiß ziemlich genau, warum es gegen Betis Sevilla mit dem Einzug ins Viertelfinale geklappt hat: weil der Schal/das T-Shirt/die Schuhe vorher extra nicht gewaschen/gebügelt/geputzt wurde/wurden. Logisch. Aber auch: weil hier im Stillleben über Tipp-Kick und Auswärtstore geschrieben wurde.

Ob das jetzt Sinn ergibt oder nicht, ist ja egal. Wichtig ist, alles wieder genauso zu machen wie beim letzten Mal, schließlich geht es erneut gegen eine spanische Mannschaft. Ob die nun zwei, drei Plätze besser in der Tabelle steht oder nicht: auch egal. Einfach alles wie beim vorigen Erfolg machen. Das wissen wir spätestens seit meiner Nachbarin Frau Querschmidt. Die Älteren werden sich erinnern, sie war durch ihre pure Präsenz im Hausflur die Sieggarantin bei den Fußball-Welt- und Europameisterschaften 2006 bis 2018.

Frau Querschmidt legt in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung, dass sie weder der Queer-, noch der „Querdenker“-Szene angehört, die beide seit dem letzten Auftritt von Frau Querschmidt in der Frankfurter Rundschau deutlich mehr Spielanteile hinzugewonnen haben. Die „Querdenker“ hätten sich sogar praktisch aus dem Nichts in den Wettbewerb gedrängt „wie so ein armseliger Fußballverein, den irgendein Milliardär mal schnell nach oben gepampert hat“, sagt Frau Querschmidt, aber das ist ihre Meinung, dazu können wir nichts sagen. Wenn sie jedenfalls zwischen den beiden Szenen wählen müsste, denen sie nicht angehört, sagt Frau Querschmidt, dann natürlich tausendmal lieber die queere, aber das nur am Rande.

Wo waren wir? Ach so – alles genauso machen, wie wir es vom letzten großen Erfolg gewohnt sind. Da ging es in der begleitenden Berichterstattung an dieser Stelle unter anderem um Tipp-Kick-Turniere und die Auswärtstorregel in europäischen Wettbewerben. Natürlich hätte sie beibehalten werden müssen, die Regel, dann hätte sich die Eintracht gegen Betis eine halbe Stunde Nervenpudding gespart. Zur Entschädigung könnten wir uns darauf einigen, dass in Europa-League-Viertelfinal-Hinspielen die Auswärtstore überhaupt nicht zählen. Okay? Vale, wie die Spanierin und der Spanier sagen.

Holz trifft, wie er will

Unabhängig davon beinhaltet das Tipp-Kick-Universum natürlich auch noch ein wichtiges Detail: Dort fand das bisher letzte Pflichtspiel-Aufeinandertreffen der Eintracht und des FC Barcelona statt. Also Pflichtspiel im Sinne von: Ich hatte ein Turnier organisiert, an dem jeweils die ersten Fünf (oder so) aus allen maßgeblichen europäischen Ligen teilnahmen. Das Turnier zog sich über mehrere Wochen. Eintracht Frankfurt gewann. Torschützenkönig, Sie ahnen es, war Bernd Hölzenbein. Und wenn mich nicht alles täuscht, hieß Barcelona damals noch CF mit Vornamen, nicht FC. Wie es halt im Kicker-Sonderheft stand.

Abgesehen davon hat der Autor dieser Zeilen darauf verzichtet, einen Flug nach Barcelona zu buchen. Es mag verschiedene Gründe dafür gegeben haben, aber der wichtigste war selbstverständlich: Er wollte nicht daran schuld sein, dass es nur wegen seiner optimistischen Frühbuchung am Ende doch einen entmutigenden Haufen Auswärtstore im Hinspiel setzt. Sie haben sicher Verständnis dafür. Buenos dias.

Auch interessant

Kommentare