Pressestimmen zur Eintracht-Niederlage: „Dieses Napoli kann die Champions League gewinnen“
Nach dem Sieg von Napoli über Eintracht Frankfurt feiert die italienische Presse Oshimen und di Lorenzo. In Spanien zeigt man sich beeindruckt und Spalletti warnt vor Übermut.
Frankfurt – Eintracht Frankfurt ist beim gestrigen Champions League Duell mit der SSC Napoli an seine Grenzen gestoßen und muss mit der 0:2-Niederlage als Ausgangssituation für das Rückspiel in Anbetracht der Unterzahl und permanent gefährlichen Neapolitanern zufrieden sein.

In der heimischen Presse dominiert das Bild der deutlichen Überlegenheit, die der aktuelle Spitzenreiter der Serie A demonstrierte. So titelt der Corriere della Sera: „Die führende Mannschaft des italienischen Fußballs verlegt ihre Lächel-Fabrik nach Europa: Sie gewinnt 2:0 in Frankfurt, überzeugt durch Qualität, Natürlichkeit, Spielintelligenz und Spielbeherrschung und sichert sich, wenn es keine Überraschungen gibt, den Einzug ins Viertelfinale der Champions League.“
Pressestimmen zum Eintracht-Spiel: Eine Viertelstunde lang den Gegner in Schach gehalten
Die italienische Sportzeitung TuttoSport, die mit der Schlagzeile „Napoli glänzt auch in der Champions League“ ähnlich optimistische Töne anschlägt, bescheinigt den beiden – aus ihrer Sicht – Hauptakteuren Govianni Di Lorenzo und Victor Osimhen gute Leistungen. Den Auftritt von Di Lorenzo kommentiert sie dabei wie folgt: „Nach so einem Spiel muss man sich fragen, ob es etwas gibt, was er nicht kann“. Bei Osimhen schwärmen sie von seiner „Körperlichen und athletische Dominanz“, sowohl bei seinem Treffer als auch, für den gewonnen Strafstoß.
Die Gazzetta dello Sport, die den Ausgang des Spiels mit der Überschrift „Eintracht k.O. – Viertelfinale in Sicht“ zusammenfasst, bemerkt vor allem den Umschwung im Spiel ab der 15. Minute und kommentiert die Leistung der Mannschaft von Oliver Glasner wie folgt: „Eine gute Viertelstunde lang hielt die Eintracht die Azzurri in Schach, doch hatten sie Mühe, sich selbst mit Torabschlüssen zu belohnen. Dann ließ die deutsche Wut nach und Napoli erstarkte. Das Signal kam von einem exzellenten Lozano. Es war das Signal, das die Spalletti-Truppe befreite, und es wurde deutlich, dass die einheimische Abwehr unter dem hohen und kompakten Druck der Neapolitaner in eine Krise geriet.“
Die Rote Karte gegen Randal Kolo Muani und den Einfluss auf den weiteren Spielverlauf bewertet das Blatt wie folgt: „Hier verlor Kolo Muani im Angriff den Ball und kam im Zweikampf mit Anguissa zu spät: Er hob die Stollen und traf den Kameruner gefährlich. Schiedsrichter Dias ist nahe dran und hat keine Zweifel: direktes Rot für den französischen Mittelstürmer, der damit das Rückspiel verpassen wird. Napoli nutzte nun die numerische Überlegenheit und erzielte das 2:0 durch eine tolle Aktion von Kvara, der von der linken Seite aus startete.“
Pressestimmen zum Eintracht-Spiel: „Dieses Napoli kann die Champions League gewinnen“
Mit einer guten Portion Ehrfurcht bewertet die spanische Marca die Leistung der Süditaliener „Dieses Napoli macht Ernst. Nicht einmal die Champions-League-Hymne schüchterte die Neapolitaner ein, die in Frankfurt mit der Aufmüpfigkeit derjenigen auftraten, die wissen, dass sie nichts zu verlieren haben, und mit der Verantwortung derjenigen, die sich groß fühlen. Napoili-Präsident De Laurentiis geht sogar so weit zu sagen, dass „dieses Napoli auch die Champions League gewinnen kann“. Im Moment will sie keine Mannschaft auf der anderen Seite des Spielfelds haben.“
Eine Läuterung der aktuell vorherrschenden Euphorie am Fuße des Vesuvs geschah nach der Partie lediglich durch Trainer Luciano Spalletti. Obwohl er seinem Team selbstredend einen guten Auftritt bescheinigt, erhob er den Zeigefinger mit Blick auf das Rückspiel: „Unsere Chancen auf die Qualifikation zum Viertelfinale stehen immer 50:50, ich wiederhole es. Wir haben noch ein Spiel.“ Damit dies nicht in Gefahr gerät, verlangt er von seiner Mannschaft eine anhaltende „cazzimma“, ein Wort aus dem neapolitanischen Dialekt, die Attitüde den nötigen Biss beizubehalten und seine Kaltschnäuzigkeit nicht zu verlieren. (nki)