1. Startseite
  2. Eintracht

Eintracht Frankfurt vor Kolo Muani-Deal mit PSG?

Erstellt:

Von: Ingo Durstewitz

Kommentare

Eintracht-Manager Krösche plant offenbar, Kolo Muani nach Frankreich zu verkaufen – und im Gegenzug zwei Pariser Spieler zu bekommen.

Frankfurt - Nun, da diese scheinbar ewig währende Negativserie endlich durchbrochen und (vielleicht) der große Befreiungsschlag gelungen ist, fragen sich nicht wenige Menschen in und um Frankfurt herum: „Warum erst jetzt?“ So titelte auch das Fachmagazin „Kicker“ in seiner jüngsten Ausgabe und trifft damit so ziemlich des Pudels Kern. Natürlich ist nach dem ersten Eintracht-Sieg seit Februar, einem lockeren 3:0-Erfolg gegen zahnlose Mainzer, nicht automatisch alles wieder gut, und irgendwie wäre der Eintracht auch zuzutrauen, dass sie am Samstag auf Schalke schnöde 1:3 verlieren würde. Zumal es für Königsblau so ziemlich die letzte Chance ist, sich ans rettende Ufer heranzurobben. Am letzten Spieltag geht es für die Gelsenkirchener zu RB Leipzig. Da hängen die Trauben hoch. Motiviert sein werden die Schalker daher bis in die Haarspitzen.

Eintracht Frankfurt will sich noch über die Liga für Europa qualifizieren

Aber auch die Frankfurter haben sich ja noch ein bisschen was vorgenommen, wollen den kleinen Strohhalm ergreifen und sich womöglich doch noch über die Liga für Europa qualifizieren. Oder sich zumindest in eine gute Verfassung bringen für das Highlight zum Schluss, das Pokalfinale in Berlin gegen Leipzig am 3. Juni.

Randal Kolo Muani könnte Eintracht Frankfurt im Sommer verlassen.
Randal Kolo Muani könnte Eintracht Frankfurt im Sommer verlassen. © Jan Huebner/imago

Und doch fragt man sich nach dieser ganz anderen, sehr viel besseren Leistung gegen den FSV Mainz 05, warum es so weit hat kommen müssen und was alles möglich gewesen wäre, wenn die Mannschaft es geschafft hätte, ihre Form zu halten oder zumindest nicht so abzuschmieren; wenn sie nur eine halbwegs normale Rückrunde gespielt hätte.

Eintracht Frankfurt wird sich im Sommer verändern

Was wäre gewesen, wenn die Trainerfrage, in welche Richtung auch immer, früher geklärt worden wäre? Was wäre gewesen, wenn Oliver Glasner nicht seine Linie verloren hätte? Wenn sich die Bosse nicht lange auf offener Bühne gezofft hätten und somit kein Vakuum an der Spitzen entstanden wäre und wenn Sportvorstand Markus Krösche schon früher Klarheit und Fakten geschaffen hätte? Und wenn die Spieler, wo auch immer ihre Zukunft liegen mag, sich schon früher mal am Riemen gerissen hätten? Warum es nicht zu Heimsiegen gegen Stuttgart, Bochum, Gladbach, Augsburg, allesamt 1:1, gereicht hatte? So bleibt die Frage: Wieso, weshalb, warum? „Im Fußball“, sagt Kapitän Sebastian Rode, der schon ein paar Jährchen dabei ist, der mit der Eintracht schon abgestiegen und wieder aufgestiegen ist, der mit ihr die Europa League gewonnen und in der Champions League gespielt hat, „im Fußball ist es manchmal unerklärlich.“

Klar ist schon jetzt, unabhängig vom Ausgang der Saison, dass die Mannschaft in dieser Form die längste Zeit miteinander gespielt haben wird. Es wird mal wieder einen größeren Umbruch geben, obwohl Manager Krösche nicht der größte Fan dieser stetigen Umbaumaßnahmen ist. Doch im Fußball der Neuzeit ist ein permanenter Umwälzungsprozess im Gange, weil kein Verein irgendwie gut genug ist, weil auf der anderen Seite das Gras immer grüner ist und weil auch monetär ja stets noch ein bisschen mehr geht.

Sucht gleich die Hälfte von Eintracht Frankfurts Stammmannschaft das Weite?

Es wäre keine große Überraschung, wenn gleich die Hälfte der Frankfurter Stammelf das Weite suchen würde. Evan Ndicka wird gehen, Daichi Kamada ebenfalls, das ist sicher. Jesper Lindström würde es gerne auf der Insel probieren, genau wie Djibril Sow. Hinzu kommt: Almamy Touré erhält keinen neuen Vertrag, die Zukunft von Leihspieler Ansgar Knauff ist ungewiss. Auch im Sturm könnte es zu Veränderungen auf ganzer Linie kommen. Rafael Borré und Lucas Alario sind unzufrieden, wobei bei Alario sicherlich der anstehende Trainerwechsel zu berücksichtigen ist. Unter Glasner spielte der Argentinier gar keine Rolle.

Und dann ist ja noch die große Frage, was aus Himmelsstürmer Randal Kolo Muani wird. Eine Zukunft in Frankfurt wird immer unwahrscheinlicher, er gilt als heißester Stürmer des alten Kontinents. Interessant in diesem Zusammenhang: Manager Krösche bastelt an einem großangelegten Geschäft mit Paris Saint-Germain. Bekannt ist, dass der französische Meister großes Interesse am Nationalstürmer hat. Zumal Superstar Kylian Mbappé ein großer Fan Kolo Muanis ist und sich für ihn stark macht.

Eintracht Frankfurt legt Preisschild für Kolo Muani fest

Das Preisschild, das die Eintracht ihrem 24 Jahre alten Angreifer umgelegt, steht bei 120 Millionen Euro. Ein Gedankenspiel aber ist, Kolo Muani mit zwei PSG-Spielern zu verrechnen. Demnach könnte ein Deal so aussehen, dass die Eintracht 80 Millionen Euro einstreicht, dazu aber noch den begehrten Verteidiger El Chadaille Bitshiabu bei sich eingliedern kann. Der 1,96 Meter große Abwehrmann, der am Dienstag seinen 18. Geburtstag begeht, gilt als Toptalent und Rohdiamant. Das Interesse an dem Franzosen mit kongolesischen Wurzeln ist verbrieft, aber auch Borussia Dortmund hat Bitshiabu ins Visier genommen.

Und: Erst einmal auf Leihbasis könnte auch Stürmer Hugo Ekitiké in Frankfurt anheuern. Der 20-Jährige, den Paris vor der Saison von Stade Reims ausgeliehen und ihn nun für knapp 30 Millionen Euro fest verpflichten muss, konnte die Erwartungen in der Hauptstadt nicht erfüllen. Der Mittelstürmer kommt auf 23 Ligaspiele, zehn Startelfeinsätze, drei Tore und vier Vorlagen. Die Eintracht will sich dem Vernehmen nach eine Kaufoption für den talentierten Spieler sichern, die bei 15 Millionen Euro liegen soll. Spannend, ob das Millionen-Abkommen zwischen Paris und Frankfurt so durchgeht.

Eintracht Frankfurt tütet Verpflichtung von Marmoush ein

Von einem etwaigen Verkauf Kolo Muanis hängen weitere Transferaktivitäten ab, auch die Frage, ob es für die Eintracht wieder nach Europa geht oder nicht, spielt eine Rolle. Auf der Liste, so oder so, steht der Mainzer Außenverteidiger Aaron Martin. Konkret ist da noch nichts. Und auch Armel Bella-Kotchap vom FC Southampton spielt in den Überlegungen eine Rolle. Da ist jedoch die Frage, ob der zweifache deutsche Nationalspieler finanzierbar ist. Das wird schwierig.

Deutlich einfacher war das bei Offensivspieler Omar Marmoush. Der 24-Jährige kommt ablösefrei vom VfL Wolfsburg und erhält einen Vertrag bis 2027. „Er wird unserer Offensive noch mehr Flexibilität verleihen. Omar hat seine Qualitäten bereits unter Beweis gestellt und gleichzeitig noch ein großes Entwicklungspotenzial“, sagte Sportvorstand Markus Krösche.

Eintracht Frankfurt hofft, dass Dino Toppmöller auf Oliver Glasner folgt

Der 17-fache ägyptische Nationalspieler kommt in dieser Saison auf 31 Einsätze für die Niedersachsen und erzielte fünf Tore, davon eins gegen die Eintracht. Er ist schnell, technisch versiert, aber mit Schwächen in der Defensive. Zudem nicht eben pflegeleicht, nicht einfach zu führen. Erst kürzlich belegte ihn VfL-Trainer Niko Kovac mit der Höchststrafe, wechselte ihn im Spiel gegen Bochum zur Halbzeit ein und 19 Minuten später wieder aus. Das war dem Angreifer auch schon bei Ex-Klub Stuttgart unter Pellegrino Matarazzo mal passiert. „Ich war mit der Defensivleistung nicht zufrieden“, sagte Kovac jetzt. „Dass ein Spieler so schnell wieder runterkommt, ist nicht alltäglich, das war auch das erste Mal, dass ich es in dieser Form gemacht habe. Aber ich muss handeln, wenn ich das sehe.“ Es ist nicht das erste Mal, dass der Ex-Eintracht-Trainer seinen Spieler wegen zu laxer Defensivarbeit anzählte. „Wenn er denkt, er muss wie Messi spielen, dann wird’s problematisch“, befand Kovac erst vor zwei Monaten. Da wird der neue Trainer ein bisschen Arbeit haben mit dem guten Marmoush.

Der ist schon auserkoren. Das Wunschszenario sieht vor, dass Dino Toppmöller auf Oliver Glasner nachfolgt. Der 42-Jährige ist zwar bei den Bayern freigestellt, aber noch angestellt. Demnach müsste sich die Eintracht mit dem Rekordmeister einigen. Zumindest das sollte möglich sein. (Ingo Durstewitz)

Auch interessant

Kommentare