Eintracht-Einzelkritik: Kolo Muani trifft, Max marschiert

Eintracht Frankfurt zeigt beim lockeren 3:0-Heimsieg der Hertha die Grenzen auf. Die Spieler in der Einzelkritik.
Gut dabei
Randal Kolo Muani: Er trifft im Jahr 2023 wie er will. Von WM-Frust wegen seines Fehlschusses im Finale keine Spur, beide Treffer markiert, den Elfmeter herausgeholt, was will man mehr? Hat nun schon neun Tore auf dem Konto und zwölf Vorlagen. Und die Fans widmen ihm inzwischen schon ein eigenes Lied (von 2Unlimited aus den 90er Jahren).
Evan Ndicka: Hochkonzentrierte Vorstellung, immer hellwach. Das war in den ersten beiden Spielen nicht so, er hat sich gefangen. Hielt die wenigen Berliner Angriffe fast im Alleingang auf. Nahezu fehlerlos.
Makoto Hasebe: Ein Spiel, wie gemacht für den Methusalem. Er musste gut stehen, Bälle verteilen, zuweilen die Flüchtigkeitsfehler seines Landsmannes Kamada ausbügeln und ansonsten eine gute Figur machen. Das tat er in aller Souveränität. Er strahlt eine Ruhe aus, die ansteckend ist.
Djibril Sow: Sehr starke Partie. Überall zu finden, holte die Bälle, verteilte sie, traute sich was zu. Kam fast ohne Fehlpässe aus und ganz ohne Fouls. Das war wichtig, er hat schon vier Gelbe Karten auf dem Buckel.
Tuta: Siehe Ndicka. Ebenfalls immer auf der Höhe. Rettete einmal in höchster Not auf der Linie bei einem Schuss von Ngankam. Da hätte es vielleicht noch mal eng werden können. Keine Probleme ansonsten mit den Berliner Angreifern, gutes Spiel nach vorne.
Mario Götze: Hätte sich kurz vor Schluss (85. und 86. Minute) für eine starke Vorstellung eigentlich selbst belohnen müssen mit einem Tor. Das blieb ihm verwehrt. Wieder mit vielen kleinen Kostbarkeiten, etwa seinem Pass vor dem 2:0 in den Lauf von Lindström. Einmalig mitunter seine Ballannahmen und kurzen Bewegungen. Er kann es einfach.
Philipp Max: Der Neuzugang war sofort im Spiel, hatte schon nach einer Minute zwei gute Aktionen. Kann eine Verstärkung auf dem linken Flügel sein. Vielversprechendes Debüt, solange die Kräfte reichten, Flanken könnten besser kommen. Aufgewecktes Bürschchen.
Aurelio Buta: Krönte seine gute Leistung mit dem 3:0 in der Schlussminute mit links. Marschierte gerne nach vorne, wirkte sehr stabil und ballsicher. Seine Hereingaben könnten einen Tick genauer kommen.
Ganz okay
Kevin Trapp: Am Tag nach seiner Vertragsverlängerung praktisch ohne Beschäftigung, einen Schuss musste er wegboxen (83.), ansonsten allenfalls Rückpässe verarbeiten. Geruhsamer Nachmittag. Und wichtig: Weiße Weste, schon zum zweiten Mal in 2023. Insgesamt zum 50. Mal in der Bundesliga.
Sebastian Rode: Kam nach einer guten Stunde, musste nicht mehr viel tun, außer das Ruder wieder in die Hand zu nehmen. Das gelang dem Routinier natürlich.
Rafael Borré: Auch er, der Trainingsweltmeister, war nach seiner Einwechselung sofort da. Wollte den Ball, fügte sich prima ins langsam wieder in Gang kommende Kombinationsspiel ein.
Daichi Kamada: Er war der einzige, der das Spiel ein bisschen zu locker nahm. Und er dürfte auch gemeint gewesen sein in Markus Krösches Suada, der eine mangelnde „Ernsthaftigkeit“ im zweiten Abschnitt bemängelte. Manchmal schlampig im Abspiel, dann auch wieder mit feinem Fuß. War gegen schwache Herthaner nicht so wichtig. Überließ Kolo Muani freundlicherweise den Elfmeter.
Jesper Lindström: Die Vorarbeit zum 2:0 war seine beste Tat an diesem Nachmittag. Probierte vieles, war viel unterwegs, doch übertrieb es mit zu viel klein-klein. Streute in sein Spiel viele Schnörkel ein, zu viel brotlose Kunst, ein paar Pässe zu viel gingen daneben. Als einer, der in die Tiefe geht, aber allemal immer wichtig.
Christopher Lenz: Kam für den ausgepumpten Max. Machte seine Seite zu, beteiligte sich am Offensivspiel, mit einem guten Pass auf Götze, ließ nichts zu. Das reichte an diesem Nachmittag.
So lala
Kein Eintrag
Schwächelnd
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Zu spät gekommen
L. Alario, K. Jakic . kil/dur