Hinti fahrig, Lammers schlecht: Die Eintracht-Profis in der Einzelkritik

Eintracht Frankfurt kassiert völlig unerwartet, aber hochverdient eine 1:2-Heimpleite gegen Hertha BSC. Zu viele Profis bleiben weit hinter den Erwartungen. Das Klassenbuch.
Gut dabei: Kein Eintrag
Ganz okay : Kein Eintrag
Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC: Paciencia kommt viel zu spät
So lala
Kevin Trapp: Allein gelassen von seinen Vorderleuten, konnte an den Gegentoren wenig ausrichten. Hätte er die Flanke vor dem 0:1 abfangen können? Zweimal zusätzlich gefordert, zweimal geliefert. Unerfreulicher Nachmittag
Goncalo Paciencia: Kam viel zu spät. Nutzte seine einzige Chance, provozierte abgezockt den Elfmeter, schoss ihn frech in die Tormitte. Hätte von Anfang an spielen müssen.
Daichi Kamada: Mit ihm kam wenigstens ein bisschen Zug und Spielkontrolle. Versuchte einiges, war ballsicher, brachte ein wenig Elan. Unverständlich, warum er nicht von Anfang an randurfte.
Filip Kostic kommt bei Eintracht Frankfurt nicht wie gewohnt in Fahrt
Kristijan Jakic: Gewohnt bissig, geht drauf, will und tut. Zeigt enormen Eifer, haut sich rein. Schoss als erster gefährlich aufs Tor. Manchmal fehlt ihm eine klare Linie. Gibt aber niemals auf.
Filip Kostic: Kam nicht wie gewohnt in Fahrt. Wurde von den Berlinern gut aus dem Spiel genommen. Trotzdem: Wenn was ging, ging es über seine linke Seite. Seine Vorlagen fanden keine Abnehmer.
Rafael Borré: War erst am Abend zuvor aus Südamerika gekommen, kam spät ins Spiel und hatte doch noch die meisten Torschüsse (2). Das sagt vieles. Allerdings als einzige Spitze im Zentrum heillos unterlegen gegen die Kanten Boyata und Stark.
Hasebe wirkt bei Eintracht Frankfurt überraschend nervös
Makoto Hasebe : Überraschend fahrig und nervös. Hätte fast ein Eigentor erzielt, Trapp erwischte seinen Rückpass gerade noch. Ließ sich vor dem 0:1 von Darida abkochen. Eine der ganz seltenen schwächeren Auftritte. Im zweiten Abschnitt besser, ab gab er den rechten Innenverteidiger. Hatte die meisten Ballkontakte (92).
Martin Hinteregger: Spielte auf der ungewohnten rechten Seite. Tat das sehr schlampig, drehte sich immer in die Mitte. Vor dem 0:2 nicht im Bilde, zog den Fuß beim Pass zurück. Seltsamer Auftritt, ziemlich uninspiriert.
Djibril Sow: Gewohnt viel unterwegs, aber viel gelang ihm nicht. Immerhin halbwegs stabil. Versuchte es, aber im Grunde viel zu zaghaft, zu entschlossen. Donnerte kurz vor Schluss in aussichtsreicher Position in Richtung Stehtribüne.
Touré startet gut, baut dann aber bei Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC dramatisch ab
Schwächelnd
Almamy Touré: Begann in der zweiten Halbzeit ganz ordentlich, baute dann dramatisch ab. Eklatanter Stellungsfehler vor dem 0:2, diesen Ball musste er vorher klären. Wirkte phlegmatisch, nicht richtig auf dem Platz. Seltsam, nach dem guten Spiel gegen Bayern.
Evan Ndicka: Kein guter Tag für den Hochveranlagten. Sah bei beiden Toren schlecht aus, stand nur im Raum. Unverständlich eigentlich. War er noch gehandicapt von seiner Knie-Blessur? Gewann 72 Prozent seiner Zweikämpfe, nur nicht die entscheidenden.
Timothy Chandler: Das war nicht sein Spiel. Kaum eingebunden, auch weil Hinteregger stets in die Mitte oder nach links abdrehte. Nicht im Spiel, und wenn doch, dann missriet ihm alles.
Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC: Sam Lammers verstoplert praktisch jeden Ball
Jens-Petter Hauge: Hatte größte Probleme mit dem ersten Kontakt, ihm versprang bald jeder Ball. Völlig unstrukturiert im Spiel, wirkt wie ein Fremdkörper. Welche Position spielte er eigentlich? Ihm fehlt viel.
Jesper Lindström: Was hatte sich Trainer Glasner nur von ihm versprochen? Hatte gefühlt nach 20 Minuten den ersten Ball, nahm überhaupt nicht am Spiel teil. Hat Probleme mit der Körperlichkeit, der viel zu Schmächtige prallt an den Gegenspielern förmlich ab. Ohne jede Wirkung. So reicht es bei weitem nicht für die Bundesliga. Nur am Rande: Der Mann hat sieben Millionen Euro Ablöse gekostet
Sam Lammers : Das hat nichts mit Bundesliga zu tun. Verstolperte praktisch jeden Ball, konnte keinen festmachen, war im Grunde nie anspielbar. Bekam ohnehin kaum welche, weil die Verteidiger immer schneller waren. Stand nie da, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Sein Auftritt war fast schon hilflos. Ohne einen einzigen Abschluss. Viel zu spät erlöst. (kil/dani)
Bei der 1:2-Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen Hertha BSC kehrte Kevin-Prince Boateng erstmals seit dem Pokalsieg 2018 nach Frankfurt zurück.