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Eintracht-Vorstandssprecher Hellmann als Kahn-Ersatz beim FC Bayern?

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Von: Philipp Kessler, Manuel Bonke

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Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt, Oliver Kahn vom FC Bayern München
Axel Hellmann (li.) soll ein Kandidat auf die Nachfolge für den in der Kritik stehenden Bayern-Chef Oliver Kahn (re.) sein. © Imago Images / Beautiful Sports; Imago Images/ Revierfoto

Der FC Bayern befindet sich in der Krise, Oliver Kahn steht im Zentrum der Kritik. Kommt der Nachfolger aus Frankfurt, falls der FCB-Chef gehen muss?

München - Die Mitarbeiter des FC Bayern staunten nicht schlecht, als sie am Mittwoch-Vormittag aus ihren Bü­rofenstern auf die Trainingsplätze der Säbener Straße blickten: Plötzlich marschierte Ehrenpräsident Uli Hoeneß über den Rasen und suchte das Gespräch mit Cheftrainer Thomas Tuchel.

Eine bezeichnende Szene angesichts der anhaltenden Krise beim Rekordmeister, der nach der jüngsten Niederlage in Mainz drauf und dran ist, die elfte Meisterschaft in Folge zu verspielen. Der Auftritt des Bayern-Patrons bestärkt den Eindruck, den man eigentlich vermeiden wollte: Hoeneß mischt wieder aktiv mit!

FC Bayern: Kommunikation ein großes Thema

Es wird dieser Tage in München auch genau hingehört. Vor allem, was die Kommunikation der Führungsetage um Präsident Herbert Hainer, Geschäftsführer Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic betrifft. Die rote Troika weiß: Jeder ihrer Sätze wird aktuell von der Öffentlichkeit auf die Goldwaage gelegt. Darum hat man sich bereits im Zuge der Entlassung von Julian Nagelsmann und der Verpflichtung von Thomas Tuchel auf eine sogenannte One-Voice-Strategie verständigt.

Bedeutet: Öffentlich sagen alle Verantwortlichen das Gleiche, um mit eventuell unbedachten Äußerungen keine neuen Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen. Dieser Beschluss soll für mehr Einheit in der Außendarstellung sorgen. Pikant: Kahn ließ dem Vernehmen nach mehrere One-Voice-Strategiesitzungen platzen. Nachdem mittlerweile aber auch die Vorstände Kahn (mehr) und Sali­hamidzic (etwas weniger) massiv in der Kritik stehen, kann jedes falsche Wort über den anderen den gesamten Club ins Wanken bringen – und das Minimalziel Meisterschaft in noch weitere Ferne rücken. Die Protagonisten sind dieser Tage dementsprechend hoch nervös.

Matthäus äußert Kritik an Kahn - Axel Hellmann als Nachfolger?

Zumal die Kritik von Absendern, die einst das Bayern-Trikot trugen, nicht abreißt. „Oliver Kahn hat den Laden auf jeden Fall nicht im Griff“, sagt Lothar Matthäus in der Sport Bild und meint: „Er hat andere Interessen, eine Familie, gerne den Kopf frei, er spielt gern Golf. Auf einmal muss er für ein Unternehmen in der Krise die Verantwortung tragen: eine neue Welt für ihn. Vielleicht hat er das unterschätzt.“ Da passt ins Bild, dass Sky berichtet, die Bayern hätten Kontakt zu Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt aufgenommen haben, um Kahn als CEO zu beerben. Gespräche sollen schon stattgefunden haben.

Zweifelsohne ein spektakulärer Name, aber nach tz-Einschätzung mehr als unrealistisch: Hellmann bringt keinen Bayern-Stallgeruch, blickt auf keine aktive Profi-Karriere zurück und wird aktuell als heißester Anwärter auf den Posten des DFL-Chefs gehandelt.

Bayern-Chefs machen Nagelsmann mitverantwortlich

Matthäus nimmt derweil auch Hainer und Salihamidzic ins Visier: „Auch von Herbert Hainer hätte ich mir mehr klare Führung erwartet. Die Transfers von Salihamidzic sind im Nachhinein doch nicht so gut, wie man gedacht hatte.“ Den Rauswurf von Nagelsmann bezeichnet Lothar als Fehler, „wenn man auf die Resultate blickt“.

Das sehen Hainer, Kahn und Salihamidzic freilich anders – und fahren bei dieser Thematik auch im Stillen ihre One-Voice-Strategie. Hinter geschlossenen Türen geben sie auch Nagelsmann mindestens eine Teilschuld am desolaten Zustand der Mannschaft. Die Undiszipliniertheiten der Stars schreiben sie ihm zu, ebenso wie die nicht vorhandenen Automatismen, die zu flache Hierarchie und das Fehlen eines Stürmers. (Manuel Bonke, Philipp Kessler)

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