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9:8 für die Eintracht

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Von: Thomas Stillbauer

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Fans der SGE
Alle, die den Adler im Herzen tragen, fiebern am Donnerstag mit der SGE. © Peter Jülich

Diesmal wird es knapp, aber der total objektive FR-Vergleich spricht erneut für Frankfurt.

Vor besonders wichtigen Spielen der Eintracht brauchen wir Klarheit über die Erfolgsaussichten – wir brauchen einen Vergleich. Der half schon im Pokalfinale gegen die Bayern: Da ging es in der FR-Vorschau 8:4 für die Eintracht aus. Fast exakt das Resultat aus der Berliner Nacht.

Also vergleichen wir die Eintracht diesmal mit – na? Natürlich. Mit Schachtjor Donezk.

Aussprechbarkeit: Den Vereinsnamen Eintracht Frankfurt kann jeder aussprechen, wenn er nicht gerade vier Flaschen Wodka gesoffen hat oder auf einem Zahnarztstuhl liegt und sich einer Wurzelresektion unterziehen muss. Das Argument mit dem schwierigen Rachen-„ch“ würde vielleicht greifen, wenn der Gegner Rosenborg Trondheim hieße (was er in der kommenden Saison übrigens sehr gern darf). Da der Gegner allerdings ebenfalls ein Rachen-„ch“ im Vornamen Schachtjor („Bergarbeiter“) trägt, kürzt sich diese Schwierigkeit weg. Es bleibt der Nachname Donezk, von dem kein Mensch westlich der Kurischen Nehrung weiß, wie man ihn richtig artikuliert. Punkt für die Eintracht. 1:0.

Gründungsdatum: 1899 zu 1936. Punkt für die Eintracht. 2:0.

Deutsche Meistertitel: Eintracht einer, Donezk: nuuuull. Punkt für die Eintracht. 3:0.

Ukrainische Meistertitel: Eintracht null, Donezk elf. Punkt für Schachtjor. 3:1. Aber wer will schon ukrainischer Meister werden? Punkt für die Eintracht. 4:1.

Größe: Frankfurt ist die fünftgrößte Stadt der Bundesrepublik, Donezk ist die fünftgrößte Stadt der Ukraine. Donezk hat allerdings rund 250 000 Einwohner mehr als Frankfurt. Egal. Auf die Größe kommt’s nicht an. Unentschieden. 5:2.

Höhe: Frankfurt: Europaturm, 337,5 Meter. Donezk: Fernsehzentrum, 360 Meter. Huch! Wer hätte das gedacht in Skyline-Town? Punkt für Schachtjor. 5:3.

Name: Frankfurt hieß schon Frankfurt, als Goethe und Alfred Pfaff das Universum schufen, Sonne, Mond, die Menschen und das gekochte Rippchen. Donezk hieß früher Jusowka und von 1924 bis 1961 Stalino. Was soll der Mist? Punkt für die Eintracht. 6:3.

Geschichte: Frankfurt hatte Karl den Großen und Napoleon am Hals. Das ist allerdings nichts gegen die verfluchten Nazis, die Donezk im Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche legten. Drei Punkte und eine besonders freundschaftliche Umarmung für Schachtjor. 6:6.

Energie: Frankfurt will sich zu 100 Prozent klimaneutral versorgen. Donezk ist Zentrum des Kohlebergbaus, da kann es so lang Unesco-„Grünste Industriestadt in ihrer Einwohnerklasse“ und „Stadt der Millionen Rosen“ sein, wie es will. Punkt für die Eintracht. 7:6. Obwohl: „Stadt der Millionen Rosen?“ Punkt für Schachtjor. 7:7.

Verkehr: Donezk baut seit 1992 an einer U-Bahn mit sechs Stationen, die bis heute nicht fährt. In Frankfurt kann man mit einem Luftballon von der Dippemess den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr zum Erliegen bringen. Unentschieden. 8:8. Jetzt wird’s aber eng. Das reicht nicht!

Ernährung: Wikipedia empfiehlt in Donezk das Büfett „Liverpool“, das „durch lautstarke Beatles-Musik und die bronzefarbene Beatles-Gruppe nicht zu verfehlen“ sei, sowie die Pizza-Kette „Celentano“. Nichts gegen Internationalität, aber pardon: Beim Essen braucht der Mensch doch was Eigenes. Handkäs, Grie Soß, Ebbelwei, Punkt für die Eintracht, 9:8, Schlusspfiff. Danke. Bitte.

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