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Eintracht Frankfurt muss gegen Gladbach den Bock umstoßen

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Von: Thomas Kilchenstein

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Soll wieder für Power sorgen: Eric Dina Ebimbe.Foto: Imago Images
Soll wieder für Power sorgen: Eric Dina Ebimbe.Foto: Imago Images © Imago

Eintracht-Trainer Oliver Glasner muss gegen Borussia Mönchengladbach personell umbauen und will die Sieglos-Serie endlich beenden.

Frankfurt - Kleinigkeiten, sagt Oliver Glasner, könnten das Spiel heute Abend (18.30 Uhr) im Frankfurter Stadtwald entscheiden, denn beide Teams verortet der Fußballlehrer vom „Leistungsniveau“ her auf ähnlicher Stufe. Das verheißt schon mal nichts Gutes für Eintracht Frankfurt, eine Mannschaft, die zuletzt in unschöner Regelmäßigkeit über Kleinigkeiten zu stolpern pflegte, mal hier einen Ball leicht verliert, mal dort einen plumpen Fehler einstreut. Und wehe, der Gegner darf sich die Kugel in aller Ruhe zurecht legen! Die Standardschwäche der Hessen ist beinahe sprichwörtlich.

Dummerweise ist der Gegner Borussia Mönchengladbach in dieser Disziplin nicht so schlecht, gerade bei Eckbällen weisen die Rheinländer, aktuell auf Platz 10 (und sechs Punkte hinter der Eintracht), eine gewisse Kompetenz auf: In dieser Saison sind dem Team um Trainer Daniel Farke bereits acht Tore nach (117) Ecken gelungen, im Schnitt benötigten die Gladbacher 15 Ecken für einen Treffer. Besser im Ranking ist da nur Union Berlin (zehn Tore aus 124 Ecken). Eintracht Frankfurt kommt da nach 150 geschlagenen Eckbällen nur auf vier Tore.

Mannschaft von Eintracht Frankfurt muss Trainer bei Analyse gut zuhören

Gegebenenfalls könnte man gewarnt sein, ob man sich diese Statistiken zu Herzen nimmt, ist ungewiss. Zuletzt verpufften alle Warnungen im Nirgendwo, wie beispielsweise vor dem Spiel gegen den VfL Bochum. Da hatte tags zuvor Trainer Glasner haargenau vorhergesagt, wie Bochum Tore erzielt - weiter Einwurf, Kopfballverlängerung, wieder Kopfball, Abpraller, Tor - und genauso fiel anderntags der Treffer.

Die angeschlagenen Frankfurter Recken tun also gut daran, ihrem Trainer bei der Feinanalyse des Gegners gut zuzuhören. Es droht ja, bei einem Remis oder gar einer Niederlage, ein weiteres Durchreichen nach hinten. Mainz (in Köln) und Wolfsburg (zu Hause gegen Leverkusen) könnten an diesem 28. Spieltag schon vorbeiziehen, auch Gladbach wäre bei einem Sieg bis auf drei Zähler herangekommen. Immerhin ist die Bilanz der Fohlen in der Fremde in dieser Saison nicht sonderlich beängstigend, einmal haben sie in der Fremde erst gewinnen können, nur Stuttgart, Hertha und Bochum sind auf des Gegners Platz noch anfälliger, aber was heißt das schon. Für die Eintracht hat es gegen Stuttgart und Bochum trotz deren Schwäche nicht zu Siegen gereicht.

Eintracht Frankfurt will Bock nach sechs sieglosen Partien umstoßen

Den berühmten Bock wollen Glasner und seine Mannen also endlich umstoßen, nach sechs sieglosen Partien wäre es auch mal wieder Zeit. Allerdings ist der Österreicher gezwungen, sein Team personell ein wenig umzubauen. Das ist vielleicht gar nicht so verkehrt, denn mit der zuletzt eingesetzten Spielern hat es ja nicht so furchtbar gut geklappt. Sicherlich dürfte für den wegen wiederholten Meckerns gesperrten Mario Götze der scheidende Daichi Kamada ins Team rücken.

Der Japaner hat ja eingangs dieser Woche endlich reinen Tisch gemacht und seinen Abgang verkündet, wohin es ihn zieht, ist noch nicht bekannt. Bekannt ist aber laut Glasner: Er, Kamada, werde bis zum letzten Spieltag noch einmal alles für die Eintracht geben. Das habe Kamada ihm in die Hand versprochen: „Ich habe Daichi in dieser Woche total engagiert erlebt“, sagte der Fußballlehrer, der ausschließt, dass die anhaltende Formkrise des 26-Jährigen (nur ein Tor und eine Vorlage in 2023) mit seinem avisierten Wechsel zu tun haben könnte. „Die Wahrnehmung, er sei mit dem Kopf nicht mehr ganz da, ist falsch.“

Wer kommt bei Eintracht Frankfurt für den verletzten Philipp Max rein?

Gedanken muss sich der Coach noch machen, wer für den verletzten Philipp Max die linke Außenbahn beackert: Christopher Lenz, wieder fit, wäre als Linksfuß eine logische Lösung, aber auch die defensivere Variante. Glasner könnte auch Ansgar Knauff, eigentlich auf der anderen Seite zu Hause, auf die linke Seite beordern. Rechts müsste Eric Dina Ebimbe in der Startformation stehen, er bringt die notwendige Power, Schnelligkeit und den Zug zum Tor mit. Er „wird noch nicht in bester Verfassung sein“, räumte der Trainer ein, aber er sei physisch so weit, dass er länger spielen könne als zuletzt in Leverkusen, da habe er 25 Minuten „Dynamik und Power reingebracht“.

Kompliziert würde es im großen Mannschaftspuzzle freilich, wenn Abwehrspieler Evan Ndicka nicht spielen könnte, der am Donnerstag mit dem Training aussetzen musste. Kristijan Jakic dürfte dann wieder rechts verteidigen und Tuta müsste, als Rechtsfuß, innen links dicht halten. Das macht die Aufgabe, möglichst lange ein zu Null zu halten sicher nicht einfacher. (Thomas Kilchenstein)

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