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Eintracht-Gegner: Das Spiel der Spiele für Schalke 04

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Von: Ingo Durstewitz

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Hat Schalke wieder wettbewerbsfähig gemacht: Trainer Thomas Reis, einer mit Frankfurter Vergangenheit. Foto: Imago Images
Hat Schalke wieder wettbewerbsfähig gemacht: Trainer Thomas Reis, einer mit Frankfurter Vergangenheit. Foto: Imago Images © IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Ausgerechnet im ersten von zwei Endspielen fehlt bei Königsblau der wichtigste Akteur: Marius Bülter - ein Vorteil für die Eintracht?

Tabellenplatz 16, 30 Pünktchen nur gesammelt, eine miese Tordifferenz (minus 34), zwei schwere Brocken vor der Brust, zwei Duelle mit klarem Endspielcharakter – Schalke 04 steht das Wasser bis zum Hals, und wenn der stolze Großklub aus dem Herzen des Ruhrpotts nach nur einem Jahr im Fußball-Oberhaus nicht wieder herabgestuft werden will, müssen ein paar Punkte her, am besten am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Eine Woche später geht es nämlich zum Abschluss nach Leipzig. Das ist eine höchst undankbare Aufgabe, daher gilt der ganze Fokus auf einem Dreier gegen die Eintracht. Könnte vielleicht schon langen für den Satz ans rettende Ufer, zumindest aber ausreichen, den Relegationsrang abzusichern.

Die treue und mächtige Fanbasis initiiert aus diesem Grund eine spezielle Aktion: Die Nordkurve setzt ein „Zeichen der Geschlossenheit“ und wird die gesamte Arena in den in den Vereinsfarben erstrahlen lassen. Fans im Oberrang sollen demnach in blauen Shirts, die im Unterrang in weißen kommen. Wer blöderweise kein blaues oder weißes Oberteil hat, kann diese noch schnell erwerben. Die Ultras verkaufen die Teile für zehn Euro. Prima Sache.

Auf Schalke basteln sie also eifrig und mit allen Mitteln am Klassenerhalt, der vielleicht jetzt kein Wunder mehr wäre, über die ganze Saison betrachtet jedoch sehr wohl. Nach 13 Spieltagen hatte Königsblau nur sechs Punkte beisammen, nach der Vorrunde neun. Der Rückstand auf den Relegationsrang betrug da schon sieben Punkte. Letzter war Schalke gefühlt immer. Der ohnehin ungeliebte Trainer Frank Kramer musste nach einem 0:3 zu Hause gegen die TSG Hoffenheim seinen Hut nehmen. Das war im Oktober. Anschließend kam Thomas Reis. Ein guter Griff.

Mit dem Ex-Bochumer an der Spitze haben sich die Gelsenkirchener nie beirren lassen, sind bei sich geblieben und haben im neuen Jahr Stück für Stück an der Rettung geschraubt. Mal hier ein Pünktchen geklaut, mal dort eines geholt, insgesamt zu oft Unentschieden gespielt, aber dann auch zweimal hintereinander gewonnen und insgesamt achtmal nicht verloren.

Ex-Lilie Skarke zurück

Und nach diesem verrückten 3:2-Auswärtssieg vor zwei Wochen in Mainz sprangen die Schalker erstmals seit Oktober wieder von einem direkten Abstiegsplatz hinauf auf Rang 15. Eher ungünstig kam da am vergangenen Spieltag dieses 0:6-Debakel in München daher, das ist nicht gut fürs Selbstvertrauen so kurz vor dem Ende und noch schlechter fürs Torverhältnis.

Doch die Demontage ist abgehakt, die Knappen schließen die Reihen und blicken nur noch voraus, aufs erste von zwei Endspielen. Sie sind wild entschlossen, gegen die Eintracht den ersten Schritt zur Rettung zu gehen. Unglücklicherweise müssen sie bei diesem Unterfangen auf ihren besten Torschützen und wichtigsten Spieler verzichten: Marius Bülter. Der Linksaußen ist gelbgesperrt, nachdem er in München seine fünfte Verwarnungskarte gesehen hatte. Das wiederum rief gleich Kritiker auf den Plan, die Coach Reis vorwarfen, dass er den Leistungsträger ob der zu erwartenden Aussichtslosigkeit bei den Bayern nicht geschont hat. Bülter, 30, ist klar der Kategorie Spätstarter zuzurechnen, er stürmt seit zwei Jahren für Schalke, schoss die Knappen gemeinsam mit Simon Terodde zurück in die Bundesliga und ist jetzt mit elf Toren, davon acht in diesem Jahr, der beste Schütze.

Für ihn wird wohl Tim Skarke auflaufen. Der war lange verletzt, ist nun wieder fit und im Rhein-Main-Gebiet kein Unbekannter. Der 26-Jährige wirbelte drei Jahre für den SV Darmstadt, ehe er vor der Saison zu Union Berlin wechselte und seit Winter auf Leihbasis in den Pott. Skarke kam mit dem einzige Ziel, Schalke vor dem Abstieg zu retten. Zwei (End-)Spiele sind noch Zeit.

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