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Eintracht-Frauen gegen FC Bayern: Das Vorbild im eigenen Verein

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Von: Katja Sturm

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Die beste Spielerin der Eintracht: Laura Freigang (rechts), Torjägerin des Teams.
Die beste Spielerin der Eintracht: Laura Freigang (rechts), Torjägerin des Teams. © imago images/foto2press

Die Frankfurter Fußballerinnen messen sich binnen 14 Tagen gleich zweimal mit dem Topteam vom FC Bayern und wollen ebenso überraschen wie jüngst die Eintracht-Männer.

Für ihr Pokal-Achtelfinale hätten sich die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt ein angenehmeres Los gewünscht. Der FC Bayern München, bei dem der Endspielteilnehmer der vergangenen Saison am 30. Oktober gastiert, ist auch bei den Frauen das aktuell dominierende Team. Der deutsche Meister fegt ungebremst durch die Bundesliga, ist nach fünf Spieltagen noch ungeschlagen und hat bereits 24 Treffer verbucht. Den Favoriten aus dem nationalen Wettbewerb zu werfen, erscheint als kaum aussichtsreiches Unterfangen.

Die Hessinnen, die es an diesem Sonntag (16 Uhr) im Ligaheimspiel vor bis zu 2022 Zuschauer:innen im Stadion am Brentanobad ebenfalls mit dem FCB zu tun bekommen, nähren ihre Hoffnung auf mindestens eine Überraschung bei dem Doppel-Meeting in diesem Monat mit der Erinnerung an die Hinrunde 2020, als sie an gleicher Stelle nur knapp, mit 0:1, unterlagen. Aber auch mit dem Blick zu den Männern der Eintracht, die erst vor zwei Wochen den Münchnern beim 2:1 in der Bundesliga wieder mal ein Bein stellen konnten. „Du kannst als Favorit immer straucheln und als Underdog etwas mitnehmen“, betont der für die Frauen zuständige Eintracht-Trainer Niko Arnautis.

Irgendwann soll diese Distanz allerdings aufgehoben sein. Langfristig wollen die Frankfurterinnen, die zu ihren besten Zeiten in Deutschland wie in Europa herrschten, wieder oben anklopfen. Das war die Idee hinter der Auflösung des reinen Frauenfußballklubs 1. FFC Frankfurt und dem Anschluss an den Männer-Erstligisten. Damals hatten sich die Verantwortlichen um Manager Siegfried Dietrich Zeit ausbedungen für den Prozess, an dessen Ende die Rückkehr in die Spitze stehen soll.

„Wir sind noch mittendrin“, betont Arnautis, „aber wir haben schon ein gutes Fundament gelegt.“ Die Ergebnisse der aktuellen Spielzeit scheinen dies zu bestätigen: Die Eintracht liegt mit vier Siegen und einer Niederlage auf dem vierten Tabellenrang, musste sich allerdings beim bislang einzigen Messen mit einem Topgegner, dem Vorjahresdritten TSG Hoffenheim, mit 1:2 geschlagen geben.

Erneut tauchte dabei das bereits bekannte Problem der mangelnden Effektivität auf. Dennoch sieht der Coach insgesamt mehr Konstanz und Stabilität bei seinem Team und mehr Flexibilität durch ein im Sommer antrainiertes neues Spielsystem.

Auf Augenhöhe mit den Bayern sei man längst nicht. „Sie haben die älteste Mannschaft in der Liga“ und damit mehr Reife als das eigene, noch junge Team. „Aber wir haben unseren Mädels schon Erfahrung in Rollen mitgeben können, die sie woanders noch nicht gespielt hätten.“ Als Ergebnis konnte die Zahl der Auswahlspielerinnen zur nächsten Länderspielpause auf 13 erhöht werden. Weiteres Potenzial sieht Arnautis beim Vorjahressechsten darin, dass aufgrund von Verletzungsproblemen die Formation noch nicht in voller Stärke auflaufen konnte.

Freigang verlängert bis 2025

„Man darf aber nicht in Fußballromantik schwelgen“, fordert der 41-Jährige. Die Erfolge des FFC, denen viele Fans hinterhertrauern, seien etwas Besonderes gewesen. „Doch die Konkurrenz ist stärker und größer geworden.“ Mehr Klubs mischten im Rennen um die vorderen Plätze mit. Topvereine wie die Bayern verfügten dabei über ein weitaus größeres Budget, als es die eigene Kasse hergebe.

Ruhig und kontinuierlich will man bei den Frankfurterinnen weiterarbeiten. Ohne sich unter Druck setzen zu lassen. Zahlreiche Bausteine, die das Erklimmen höherer Ebenen ermöglichen sollen, seien bereits vorhanden. Auf eines der wichtigsten Elemente kann sich die Eintracht seit dieser Woche langfristig verlassen: Torjägerin und Nationalspielerin Laura Freigang hat einen neuen Vertrag bis 2025 unterschrieben. Ein wichtiges Signal für den ganzen Klub.

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