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Glasner fordert indirekt Neuzugänge – doch bleibt er überhaupt bei der Eintracht?

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Von: Sascha Mehr

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Eintracht-Trainer Oliver Glasner schäumt vor Wut nach der Niederlage in Berlin. Ihm fehlt Qualität in der Defensive. Bekommt er neues Personal?

Frankfurt - Oliver Glasner war nach der 0:2-Niederlage bei Union Berlin ordentlich angefressen und ließ seinen Emotionen beim DAZN-Interview freien Lauf. Angesprochen auf die Schwäche der eigenen Defensive bei langen Bällen und Standardsituationen ließ er kein gutes Haar an seiner Hintermannschaft: „Es ist eine Frage der Qualität. Ich habe keine herausgespielte Torchance von Union Berlin gesehen. Ich weiß nicht, wie man Qualität trainieren kann. Das erste Tor ist ein geschenkter Eckball und das zweite Gegentor hat ja mal gar nichts mit Fußball zu tun.“

Eintracht Frankfurt: Glasner stinksauer nach Berlin-Pleite

„Es ist ja nicht das erste Mal heute. Wir müssen ehrlich sein, es hilft ja nicht, immer zu palavern. Fakt ist, dass wir immer auf die gleiche Art und Weise unsere Spiele verlieren“, antwortete Glasner auf die Frage von DAZN-Experte Sebastian Kneißl, ob er sich Neuzugänge für die Defensive wünsche. Eine klare Ansage an Sportchef Markus Krösche, in der Verteidigung personell nachzulegen im Sommer.

Evan Ndicka wird Eintracht Frankfurt mit großer Wahrscheinlichkeit nach der Saison verlassen. Sein Vertrag läuft aus und ein Angebot zur Verlängerung hat der Franzose bislang nicht angenommen. Ihn zieht es zu einem finanzstärkeren Team, zuletzt wurde über einen Transfer zum FC Barcelona spekuliert. Fix ist aber noch nichts, sodass sich die SGE zumindest kleine Hoffnungen machen kann, den Abwehrspieler doch noch zu halten.

Oliver Glasner, Trainer von Eintracht Frankfurt.
Oliver Glasner, Trainer von Eintracht Frankfurt. © IMAGO/O.Behrendt

Doch selbst Ndicka war beim Gastspiel in Berlin nicht immer auf der Höhe, auch wenn er mit 57 Prozent gewonnener Zweikämpfe und 67 Prozent siegreicher Luftduelle ordentliche Zahlen aufweist. Seine Nebenleute lieferten dagegen desaströse Werte. Hrvoje Smolcic gewann 50 Prozent seiner Zweikämpfe, leistete sich aber den entscheidenden Fehler vor dem 0:2 durch Behrens und Tuta war mit 33 Prozent gewonnener Zweikämpfe fernab jeglicher Bundesligaqualität. Ohne Ndicka wird es dünn in der Defensive, Krösche muss in den nächsten Wochen und Monaten Neuzugänge an Land ziehen, die die Qualität deutlich steigern.

Eintracht Frankfurt: Droht Abgang von Glasner?

Neues Personal wäre ein gutes Argument des Vereins bei den anstehenden Vertragsverhandlungen mit Oliver Glasner. Das Arbeitspapier des Trainers läuft im Sommer 2024 aus und die SGE würde gerne vorzeitig verlängern. Ein Angebot liegt dem Österreicher vor, der zögert aber mit einer Unterschrift. „Ich habe wirklich noch lange genug Vertrag, die Zeit drängt nicht. Mir ist wichtig, dass es eine gemeinsame Perspektive gibt, die es zulässt, nachhaltig um die internationalen Plätze mitzuspielen“, sagte Glasner vor einigen Wochen im Interview mit der Frankfurter Rundschau.

Doch ist ihm der Kader stark genug, um regelmäßig um die internationalen Plätze mitzuspielen? Nach den Aussagen vom Wochenende darf daran gezweifelt werden. Zusätzlich droht Eintracht Frankfurt im Sommer der Wechsel von mehreren Leistungsträgern, wie Randal Kolo Muani, Jesper Lindström und Daichi Kamada, auch wenn Letztgenannter derzeit völlig außer Form ist. Ein Abgang des Trainers im Sommer ist ebenfalls nicht ausgeschlossen. Mehrere europäische Top-Klubs sollen bereits angeklopft haben, wie Glasner selbst bestätigte. Sportchef Krösche braucht neue und vor allem gute Argumente, um den Coach vom Verbleib am Main zu überzeugen. Neuzugänge in der Defensive wären da mehr als ein ordentlicher Anfang. (smr)

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