Eintracht Frankfurt gegen RB Leipzig: Die Einzelkritik

Eintracht Frankfurt holt einen Dreier gegen den Favoriten aus Leipzig. Die Bewertung der Spieler in der Einzelkritik.
Kleine Überraschung im Frankfurter Stadtwald: Eintracht Frankfurt besiegt den Tabellenführer aus Leipzig. Die Wertung der Spieler von Eintracht Frankfurt im Klassenbuch.
Gut dabei
Kevin Trapp: Hielt sein Team im Spiel, parierte gegen Werner (8.), Nkunku (18.) und Schick (18.). Die muss ein Torwart seines Formats auch halten, viel wichtiger: Mit seiner Präsenz und Ausstrahlung eine absolute Stütze. Nach Hinteregger (67) mit den meisten Ballkontakten (56), das sagt einiges über das Spiel aus.
David Abraham: Hielt den Leipziger Ballermann Werner in Schach, das ist nicht so leicht. Spielte seine Schnelligkeit aus, da ist er immer noch eine Klasse für sich, blockte einige Schussversuche. Im Spiel nach vorne nicht ansprechend, aber das ist nicht seine Kernkompetenz. Dennoch prima Auftritt.
Martin Hinteregger: Verlor kaum einen Zweikampf, immer auf der Höhe, warf sich wacker rein, mit einer spektakulären Grätsche gegen Poulsen (78.). Sein Aufbauspiel aber war grenzwertig, fast nur lange Schläge von hinten heraus, manch einer unkte schon, er würde den Videowürfel noch treffen. Hat er nicht, dafür später das enorm wichtige 1:0 vorbereitet. Wieder an einer entscheidenden Offensivsituation beteiligt, ein echtes Hinti-Spiel also.
Almamy Touré: Im ersten Abschnitt mit unübersehbaren Problemen gegen den gewitzten Nkunku, fing sich aber, ließ später nichts mehr anbrennen, schaltete seinen Widerpart in Hälfte zwei aus. Und: Mit einem Traumtor zur Führung.
Filip Kostic: Auch er hatte anfangs Probleme, kam gar nicht ins Spiel. Im zweiten Abschnitt stärker, da rannte er wieder die linke Flanke auf und ab. Mit den besten Zweikampfwerten (19 direkte Duelle gewonnen) und einigen gefährlichen Aktionen, den meisten Torschüssen (3). Belohnte sich mit dem späten 2:0, ein Tor mit rechts, das hat Seltenheitswert, auch wenn es nicht mehr so schwer war auf drei,vier Metern.
Ganz okay
Mijat Gacinovic: Umtriebiger Spielverderber, eine Nervensäge für die Kontrahenten. Mit den meisten Sprints (45) und intensiven Läufen (100) aller Spieler. Ein echter Teamplayer, auch wenn die großen Aktionen ausblieben.
Sebastian Rode: War gerade im matten ersten Durchgang der Mann, der zumindest mal ein paar Zweikämpfe gewann. Lief viel, 11,82 Kilometer, mit vielen intensiven Läufen (86). Die große spielerische Linie fehlte, aber wichtig als Bälleklauer.
Djibril Sow: Spulte, wie immer, die meisten Kilometer ab, 12,36, ein Topwert. Mit spielerischen Defiziten, aber das ließ sich verschmerzen.
So lala
Timothy Chandler: Gerade zu Beginn noch ein Aktivposten. Das Wenige, was nach vorne kam, lief über ihn. Aber ohne nennenswerte Aktion, bekam die rechte Seite in Hälfte eins mit Hintermann Touré nicht in den Griff, mit wenigen Ballkontakten (25). Aber mit den meisten Flanken, vier an der Zahl.
Evan Ndicka: Wirkte anfangs schläfrig, nicht ganz auf der Höhe. Im Zweikampf nicht immer Herr der Lage, auch mit so einigen Ballverlusten. Steigerte sich, wie alle, dann aber.
Bas Dost: Nicht sein Spiel, undankbar war es gar, ganz alleine da vorne, lange ohne Unterstützung, ist ja auch kein Sprinter. Rieb sich in Luftkämpfen auf, steckte nie auf, versuchte alles, warf sich rein. Aber ohne Wirkung und Fortune, ohne Torschuss, mit nur 23 Ballkontakten. Wirkt etwas ungelenk.
Schwächelnd
Kein Eintrag
Sonderlob
Goncalo Paciencia: Verlängerte vor dem Spiel seinen Vertrag bis 2023, blieb dann erst mal draußen. War aber nach seiner Einwechslung gleich voll da, holte eine Ecke raus, und dann mit einer hervorragenden Vorarbeit für Kostic zum 2:0. Das Soll hat er mehr als erfüllt.
Zu spät gekommen
D. da Costa, D. Kohr (dur/kil)