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Eintracht Frankfurt: Filip Kostic soll unter Glasner sein Spiel anpassen

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Von: Daniel Schmitt

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Eintracht Frankfurt - AS Saint Etienne
250350935.jpg © Arne Dedert

Eintracht Frankfurt trifft in der Fußball-Bundesliga auf den SC Freiburg. SGE-Trainer Glasner hat einen klaren Plan gegen die starken Breisgauer.

Frankfurt - Abschalten vom Alltag ist eher nicht die Stärke von Oliver Glasner. Natürlich, daheim in Österreich bei der Familie, ist er Ehemann und Papa, dort genießt er für einige Momente auch seine Freizeit fernab von Frankfurt. Grundsätzlich aber ist er Fußballtrainer von Eintracht Frankfurt, das lässt sich nicht so einfach wegdrücken.

Also wird stets analysiert, die eigenen Spiele, der kommende Gegner am Sonntag (15.30 Uhr/live im TV und Livestream)der 47-Jährige komplett an. Sein Hauptaugenmerk: Wie spielt Filip Kostic, Frankfurtes Bester, eigentlich beim Nationalteam? Die Antwort: relativ ähnlich. Flanke auf Flanke auf Flanke, nur drei kamen an, und das obwohl die Serben mit riesenhaften Stürmerkanten attackieren.

Eintracht Frankfurt: Neuer Plan mit Filip Kostic

In Frankfurt gibt es diese nicht. Jene, die die Kanten vorne drin sein könnten, Sam Lammers, Ragnar Ache oder Goncalo Paciencia, spielen ob ihrer Leistungen nur Nebenrollen. Heißt: Kostic soll bei der Eintracht etwas anders spielen als für Serbien. Mehr in die Mitte ziehen, weniger an der Außenlinie kleben, mehr Flachpässe ins Zentrum pfeffern, weniger hohe Hereingaben reinschaufeln. So zumindest die Theorie. „Jedes Trainerteam weiß am Bildschirm, wie man das Spiel gewinnt. Das wissen wir, das wissen die Freiburger“, sagt Glasner: „Fußballspiele werden aber nicht mit dem Joystick am Bildschirm entschieden.“ In der Tat.

Will die Eintracht beim bisher nur vom FC Bayern München besiegten Tabellendritten einen Dreier mitnehmen, wird es - wie so oft - auch auf eine gute Leistung von Antreiber Kostic ankommen. Aber nicht nur darauf. Denn natürlich hat die Konkurrenz längst erkannt, dass sie Kostic aus dem Spiel nehmen sollte, damit die ganze Frankfurter Truppe lahmt. Zuletzt in Fürth standen ihm oft genug drei Gegenspieler auf den Füßen. Er war lange Zeit kein Faktor, bereitete dennoch das späte Siegtor vor. Das ist zweifellos auch eine Frage seiner enorm hohen Qualität.

Eintracht Frankfurt: „Schlimm für Sebastian Rode“

Am Ende reichte es auch deshalb zum 2:1-Erfolg - glücklich war’s allemal. „Von den Ergebnissen haben wir zuletzt einen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Glasner und benennt Fakten: Fünf Siege, ein Remis und zwei Niederlagen aus den letzten acht Spielen seien insgesamt „positiv“, wenngleich der Coach ebenfalls einräumte, dass das aufgrund manch dürftiger Leistung nicht unbedingt die allgemeine Gefühlslage darstelle.

Im Breisgau jedenfalls erwartet die Eintracht nun ein anderes Kaliber an Gegner als zuletzt in Fürth. Der Sport-Club stehe für „Kontinuität, Bodenständigkeit, eine klare Spielidee“. Christian Streich, der Freiburger Trainer, lässt seine Spieler gerne im Eins gegen Eins über den ganzen Platz verteidigen und attackieren, „er spiegelt die Formation des Gegners, um mit seinem Team überall Zugriff zu bekommen“, erklärt Glasner.

Eintracht Frankfurt gegen SC Freiburg - Zweikämpfe müssen gewonnen werden

Nicht umsonst führt SC-Stürmer Lucas Höler ligaweit die meisten Zweikämpfe (158). Die Eintracht dagegen hadert seit Saisonbeginn mit ihrer Quote im fußballerischen Infight, sie liegt bei miesen 46 Prozent. Um diese zu verbessern und Siege wahrscheinlicher zu machen, braucht es nicht nur hinten mehr Konsequenz, sondern auch vorne in den Dribblings mehr Zutrauen. „Wir müssen uns gut bewegen, sehr variabel sein, dürfen nicht starr auf den Positionen verharren“, so Glasner, „damit wir uns der engen, aggressiven Deckung entziehen können und dadurch Räume entstehen.“

Einer, der dem Frankfurter Team in Sachen Bissigkeit und fußballerischem Vermögen weiterhilft, ist gewiss Sebastian Rode. Der lange verletzte Kapitän hat sich in Fürth mit einem Tor und einer Balleroberung vor dem zweiten Treffer zurückgemeldet. Allerdings musste er zuletzt im Training wieder pausieren, er stieg erst am Donnerstag richtig ein. „Wir müssen das Pensum bei ihm steuern“, sagt Glasner, „aber für 30 Minuten oder eine Halbzeit steht er zur Verfügung.“

Viel mehr Spielzeit sei aber nicht drin, das verflixte Knie schmerzt Rode und verhindert bei aller Eigenmotivation des Spielers einen optimalen Fitnesszustand. „Das ist zuallererst mal schlimm für Sebastian“, sagt sein Trainer. Und natürlich blöd fürs Team. Denn: „Er tut mit seiner Erfahrung der Mannschaft gut.“ Die Notwendigkeit, in der Wintertransferphase im zentralen Mittelfeld personell nachzulegen, sieht Glasner aufgrund der im Sommer eingetüteten Verpflichtung von Kristijan Jakic nicht. Da gibt es drängendere Baustellen: Zum Beispiel einen Abnehmer für die Kostic-Flanken zu finden. (Daniel Schmitt)

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