Fallrückzieher gegen den Frust: Borré-Traumtor darf der Eintracht Hoffnung machen

Rafael Borré und Eintracht Frankfurt leiden derzeit unter Ladehemmung. Ein Traumtor des Kolumbianers im Länderspiel macht der SGE nun wieder Mut.
Osaka – Eintracht Frankfurt befindet sich aktuell in einer Ergebniskrise. Eigentlich ein guter Zeitpunkt für die Nationalspieler der SGE, dem Alltagstrott etwas zu entfliehen und sich bei den Nationalteams das nötige Selbstvertrauen für den Saison-Endspurt zu tanken. Das dachte sich wohl auch Rafael Borré, denn dem Eintracht-Stürmer gelang in den letzten Bundesliga-Spielen nicht besonders viel. Am Dienstag beendete er seine persönliche Durststrecke und ließ seine Kolumbianer jubeln – mit einem Treffer der Marke Traumtor.
Rafael Santos Borré |
Geboren: 15. September 1995 in Barranquilla (Kolumbien) |
Position: Mittelstürmer |
Profi-Stationen: Deportivo Cali, Atlético Madrid, FC Villarreal, River Plate, Eintracht Frankfurt |
Länderspiele für Kolumbien: 22 (3 Tore) |
Eintracht Frankfurt: Die SGE-Stürmer stecken derzeit in der Krise
Dass Borré kein klassischer Mittelstürmer ist, der die Bälle am Laufband verarbeitet, deutete er bereits in seiner ersten Saison in Frankfurt an. Viel mehr ist der 27-Jährige einer, der über den Kampf kommt und Bälle festmachen kann. In den 45 Pflichtspielen der vergangenen Spielzeit traf er jedoch zwölfmal und bereitete acht weitere Treffer vor. In dieser Saison läuft es allerdings deutlich schlechter, in 36 Saisoneinsätzen gelangen ihm nur drei Tore und vier Vorlagen.
Seit dem 3:0 über den FC Schalke 04 Ende Januar wartet er in der Bundesliga auf einen Treffer, neunmal hintereinander blieb ihm ein eigenes Erfolgserlebnis verwehrt, doch nicht nur ihm geht es so. Denn aktuell fehlen Frankfurt nicht nur die positiven Ergebnisse, sondern auch die Stürmertore. In den letzten fünf Pflichtspielen gelang der Eintracht lediglich ein Tor durch einen Angreifer. Ausnahmekönner Randal Kolo Muani war es, der beim 2:2-Remis in Wolfsburg netzte.
Rafael Borré: Traumtor des SGE-Stürmer im Länderspiel gegen Japan
Borré trotzte am Dienstagmittag deutscher Zeit dem Trend. Beim Testspiel der kolumbianischen Nationalmannschaft in Japan traf er zum umjubelten 2:1-Siegtreffer für seine „Cafeteros“, die die Partie in Osaka sogar drehten. Zunächst hatte Premier-League-Profi Kaoru Mitoma von Brighton & Hove Albion die Hausherren nach drei Minuten durch einen Kopfball in Führung gebracht. Nach 33 Minuten glich der nächste England-Legionär Jhon Durán von Aston Villa mit seinem allerersten Tor für die „Tricolor“ aus.
Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, als die Angriffsversuche der Kolumbianer im Siegtor mündeten. Durán setzte sich auf der rechten Seite durch, wodurch Linksaußen Jhon Arias im Sechzehner zum Abschluss kam, den Japans Keeper Daniel Schmidt allerdings blockte. Der Ball flog in der Folge einmal durch den Strafraum – wo ihn der im Rückraum wartende Borré gedankenschnell per Fallrückzieher in die Maschen beförderte.
Eintracht Frankfurt: Borré tankt Selbstvertrauen – Kamada zur Halbzeit raus
Für die Kolumbianer, die sich nicht für die WM in Katar qualifizieren konnten, geht es seit einiger Zeit wieder bergauf. Der neue Nationaltrainer Néstor Lorenzo feierte seinen vierten Sieg im sechsten Spiel. Auch Eintracht-Coach Oliver Glasner würde sich wohl über solch schön anzusehende Tore freuen, Allerweltstreffer wären dem Österreicher aber vermutlich auch genug. Im nächsten Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum würde Borré wohl mit breiter Brust auflaufen, sollte ihn Glasner bringen.
Für einen anderen Frankfurter verlief die Partie im Yodoko Sakura Stadium jedoch nicht optimal. Daichi Kamada stand zwar in der Startelf, wurde jedoch zur Halbzeit ausgewechselt. Auch der offensive Mittelfeldspieler wartet schon seit sieben Bundesliga-Spielen auf eine Torbeteiligung. Für Borré und Kamada geht es nun zurück nach Frankfurt, wo bereits am Freitag das Duell mit Bochum bevorsteht. (ajr)