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„Kampfschwein“ Stefan Ilsanker: Der Transfer-Coup von Fredi Bobic

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Von: Sascha Mehr

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Eintracht Frankfurt - Werder Bremen
Stefan Ilsanker (r) von Frankfurt mit Martin Hinteregger während des Spiels. © picture alliance/dpa

Stefan Ilsanker kam im Winter von RB Leipzig zu Eintracht Frankfurt und spielte sich bereits in die Herzen der SGE-Fans.

Frankfurt - Er kämpfte, grätschte, stellte Räume zu und ließ sich auch von einem Cut über dem Auge nicht aufhalten - Stefan Ilsanker ist das neue „Kampfschwein“ bei Eintracht Frankfurt. Der Defensivspieler zeigte im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen eine überzeugende Leistung und ragte aus einer starken Mannschaft von Eintracht Frankfurt heraus. 

Generell hat Stefan Ilsanker keinerlei Eingewöhnungszeit bei Eintracht Frankfurt benötigt. Nach seinem Wechsel von RB Leipzig zur SGE vor ein paar Wochen setzte Trainer Adi Hütter direkt auf ihn und Ilsanker zahlte das Vertrauen zurück. „Ich bin unglaublich gut aufgenommen worden, die Eintracht ist ein sehr positiver Verein“, sagte Stefan Ilsanker selbst. 

Eintracht Frankfurt: Ilsanker als Schnäppchen im Winter

Bei RB Leipzig war der Österreicher nicht mehr gefragt und kam unter Trainer Julian Nagelsmann auf lediglich sechs Einsätze - zu wenig für Ilsanker, der gerne mit der österreichischen Nationalmannschaft zur Europameisterschaft fahren will und dafür Spielpraxis benötigt. Eintracht Frankfurt fragte im Winter in Leipzig an und die Verantwortlichen der Sachsen ließen den verdienten Spieler für 500.000 Euro nach Hessen ziehen. Ein echtes Schnäppchen, das Fredi Bobic da gelungen ist. 

Vielen Fans von Eintracht Frankfurt stieß der Transfer des ehemaligen Leipziger Spielers aber übel auf. Stefan Ilsanker hatte vor rund zwei Jahren die Fans der SGE als „Vollidioten“ beschimpft, nachdem bei einer Protestaktion wegen der Montagsspiele zahlreiche Tennisbälle auf den Rasen geflogen waren. Ilsanker war damals mit Ex-Klub RB Leipzig zu Gast in Frankfurt und empfand die Aktion der Zuschauer als unnötig. 

Den Respekt der Fans von Eintracht Frankfurt sicherte sich der 30-Jährige mit seinen beherzten Auftritten auf dem Platz aber in Windeseile. Der Österreicher ist kein Edeltechniker, der mal eben zwei, drei Gegenspieler aussteigen lässt, er gibt aber immer 100 Prozent und hat einen unbändigen Willen. Positiv ist ebenfalls, dass er ein flexibler Spieler ist, der variabel eingesetzt werden kann. Ilsanker fühlt sich im defensiven Mittelfeld am wohlsten, er hat aber auch Erfahrung als Innen- und Rechtsverteidiger. 

Eintracht Frankfurt: Ilsanker als kompromissloser Abräumer

Dass Stefan Ilsanker keinem Zweikampf aus dem Weg geht, war gegen Werder Bremen eindrucksvoll zu bestaunen. Vor der Viererkette räumte er im defensiven Mittelfeld ordentlich auf und ließ sich auch von einem Cut über dem linken Auge nicht davon abbringen. Die Zuschauer honorierten seinen Einsatz mit Szenenapplaus. Am Ende musste der 30-Jährige sich sogar einen Turban anlegen lassen, um die Blutung über dem Auge zu stoppen. Für Ilsanker kein Problem: „Ich bin dankbar, dass mich die Eintracht so aufgenommen hat und gebe mein ganzes Herzblut für diesen Verein, in jedem Spiel. Das (der Cut über dem Auge, Anm. der Red.) ist nur ein Kratzer. Bei so viel Adrenalin und Emotionen merkt man das erst am nächsten Tag“ sagte er direkt nach der Partie gegen Werder Bremen. 

Eintracht Frankfurt wird noch viel Freude an Stefan Ilsanker haben, denn sein Vertrag läuft bis zum Ende der Saison 2021/22. Kurzfristig will der österreichische Nationalspieler aber erst einmal in der laufenden Spielzeit den maximalen Erfolg mit Eintracht Frankfurt haben.

Von Sascha Mehr

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