Eintracht Frankfurt Fußballerinnen: Ohne Furcht zu den Bayern

Eintracht-Frauen wollen in München so gut wie im Hinspiel mithalten. Der Rückrundenauftakt gibt bereits die Richtung vor.
Schon die erste Begegnung stellte einen Höhepunkt dar: Zum Auftakt der Frauenfußball-Bundesliga hatten sich die Teams von Eintracht Frankfurt und Bayern München Mitte September im Waldstadion getroffen. Motiviert vom starken Auftritt des am Ende zweitplatzierten deutschen Nationalteams bei der Europameisterschaft in England strömte die Rekordzahl von 23 200 Fans in die Arena im Stadtwald - und sahen ein Eröffnungsspiel auf Augenhöhe ohne Tore,
Die Tabellensituation vor dem Rückrundenauftakt (Samstag 13 Uhr) bestätigt das: Die Adlerträgerinnen sind nach dem 1:0 beim SV Meppen am Team von Trainer Alexander Straus vorbeigezogen und erster Verfolger des dominierenden Titelverteidigers VfL Wolfsburg. Der geplante Auftritt der Münchnerinnen bei Turbine Potsdam war ausgefallen.
Über den Kaltstart zeigt man sich im Süden der Republik nicht gerade erfreut; Zudem bleibt eine ähnliche Vorstellung auf großer Bühne wie im Herbst in Hessen diesmal versagt: Auch diese Partie tragen die FCB-Fußballerinnen auf dem Campus aus, der nur 2500 Plätze bietet. Das kleine Stadion ist immerhin ausverkauft, obwohl am selben Tag auch die Männer ihr Heimspiel gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr) austragen. Die Ansetzung hatte der DFB verfügt, weil die ARD das Erstzugriffsrecht hatte - und die Partie erst im Livestream, dann in Ausschnitten in der Sportschau zeigt.
„Wir fahren nach München, um Zählbares mitzunehmen“, betont Eintracht-Stürmerin Lara Prasnikar. Auch Teamkollegin Laura Freigang zeigt sich überzeugt, dass „wir immer eine Chance haben zu gewinnen, auch gegen die Bayern“. Beim defensivstärksten Team, das bislang nur drei Gegentore kassierte, wäre Konsequenz und Effizienz im Abschluss notwendig, was Nationalspielerin Sophia Kleinherne kürzlich anmerkte: Das Team sei zwar reifer geworden, und „wir zeigen attraktiven Offensivfußball“, erklärte die 22-Jährige. An einigen Stellschrauben in punkto Einstellung und Wille gelte es noch zu drehen. Freigang ist optimistisch: „Gegen solche Gegner haben wir noch mal einen besonderen Spirit“, sagt die Torjägerin. „Den müssen wir jetzt auspacken und unser Maximum spielen.“
Doorsoun ist wieder fit
Die Münchnerinnen sind in dieser Saison auch noch in der Champions League und dem DFB-Pokal vertreten, die Eintracht kann und muss sich nach dem frühen Aus in beiden Wettbewerben auf die Liga konzentrieren. Cheftrainer Niko Arnautis kann dabei wieder auf Sara Doorsoun zurückgreifen, die im Emsland verletzungsbedingt fehlte. „Wir haben es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, den Münchnerinnen die Stirn zu bieten“, sagt der 42-Jährige. „Wir können befreit aufspielen, Bayern hat hingegen den Druck, im ersten Spiel des Jahres zu punkten.“