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Eintracht Frankfurt: Bestes März-Team startet in heißen April

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Von: Daniel Schmitt

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Hat sich in den Länderspielen Selbstvertrauen geholt: Angreifer Rafael Borré.
Hat sich in den Länderspielen Selbstvertrauen geholt: Angreifer Rafael Borré. © imago images/Sven Simon

Eintracht Frankfurt startet gegen Fürth in den mit Höhepunkten fast schon überfüllten Monat - und hofft, dass die Partie gegen die Franken nicht wieder zum Wendepunkt wird.

Frankfurt - Es ist angerichtet: Nachdem sich Eintracht Frankfurt im März mal eben still und heimlich zum erfolgreichsten Bundesligisten gemausert hat, sieben Zähler aus drei Ligapartien, 6:2 Tore, dazu noch das furiose Weiterkommen im Europapokal, wartet auf die hessischen Profifußballer bekanntlich der zwar kühl startende, im übertragenen Sinne aber kaum heißer mögliche April. Sechs Spiele binnen 21 Tagen, viermal im Waldstadion, volle Ränge, Fans, Choreos, Bundesliga-Schlussspurt, Jahrhundertspiele, Barcelona, Fürth.

Ja, Eintracht Frankfurt hat wahrlich herausfordernden Wochen vor sich. Wie gut, dass Oliver Glasner eine Mannschaft im Flow vorfindet. Eine, die der Trainer in der Bundesligapause zu Kräften kommen ließ. Zumindest jene Spieler, die nicht für ihre Heimatländer aktiv waren. Allzu große Übungsreize seien in dieser Phase der Saison nicht mehr möglich, Konditionsbolzen kaum sinnvoll. „Im physischen Bereich wird man keine Quantensprünge mehr machen, du wirst nicht mehr schneller werden, du wirst nicht plötzlich fünf Kilometer mehr pro Spiel laufen können.“ Es gehe jetzt nur noch um Nuancen, „es geht darum, bei dir zu bleiben.“ Und das aufgebaute Selbstvertrauen mit in die nächsten Spiele zu nehmen.

Eintracht Frankfurt: Nationalspieler mit Selbstvertrauen

Da kommt es der Eintracht zupass, dass auch ihre Nationalkicker überwiegend Erfolgserlebnisse verbuchen konnten. Ansgar Knauff etwa erzielte seinen ersten Treffer für die deutsche U21, ebenso wie Jesper Lindström für Dänemarks A-Team. Kristijan Jakic feierte sein Startelfdebüt für Kroatien, Kevin Trapp parierte einen Elfmeter für Deutschland. Selbst Rafael Borré, der zwar mit Kolumbien die WM-Quali verpasste, habe zuletzt einen Elfmeter rausgeholt und damit ein „persönlich positives Erlebnis“ verbuchen können, so Glasner. Einzig die Österreicher, Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker, erlebten beim WM-Quali-Aus durchweg bittere Momente. Hinteregger jedoch fehlt an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel der Eintracht gegen Greuther Fürth ohnehin gelbgesperrt und darf daher derzeit vitalisierende Bergluft im heimischen Kärnten atmen.

Neben Hinteregger, den Makoto Hasebe als Abwehrchef ersetzen wird, fehlt Glasner gegen Fürth noch Ersatz-Linksverteidiger Christopher Lenz. Ansonsten kann der Coach aus dem Vollen schöpfen. Am Freitag trainierte die Mannschaft erstmals wieder vollzählig, nachdem auch Angreifer Borré von seiner Südamerika-Tour abends zuvor zurückgekehrt war. Ob der 26-Jährige, wie ansonsten eigentlich immer in dieser Runde, auch diesmal in der Startelf stehen wird, ließ Glasner offen. „Wir schauen, wie es ihm geht.“

Zum Spiel

Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe, Ndicka - Knauff, Sow, Jakic, Kostic - Lindström, Kamada - Borré.
Fürth: Linde – Meyerhöfer, Bauer, Viergever, Itter – Christiansen – Raschl, Tillman – Nielsen – Leweling, Hrgota..
Der Eintracht fehlen: Hinteregger (Gelbsperre), Lenz (Wadenblessur), Ramaj (Aufbautraining).

Zuletzt hatte Borré ja ein wenig geschwächelt, die Kräfte der Fleißbiene reichten offensichtlich nur noch für aggressives Anlaufen des Gegners, nicht mehr aber, um im eigenen Ballbesitz dem Offensivspiel wirklich zuträglich zu sein. Als erste Alternative für Borré steht Goncalo Paciencia, Torschütze beim Testspiel gegen Nürnberg (1:1), zur Verfügung.

Eintracht Frankfurt: Vorne mit Borré oder Paciencia?

Auch Ragnar Ache hat nach überstandener Verletzung wieder Anschluss gefunden und „auffällig gut trainiert“, wie Glasner findet. „Wir haben weitere Optionen in der Offensive. Goncalo hat gezeigt, was wir von ihm erwarten“, so der Fußballlehrer, nämlich: „Im Strafraum für Präsenz zu sorgen.“ Gegen Schlusslicht Fürth könnte ein kopfballstarker Mittelstürmer nicht schaden.

Andererseits: „Wir werden jetzt nicht mehr von unserem System abrücken“, sagt Glasner, also vom schnellen Umschaltspiel nach Ballgewinnen und den Tiefenläufen, wenngleich das gegen tiefer verteidigende Gegner in dieser Runde doch ein ums andere Mal auch zu Schwierigkeiten führte. So spricht doch einiges dafür, dass Borré erneut vorne auflaufen wird, und das ja nicht zu Unrecht, ist er doch mit sieben Treffern der beste Frankfurter Torschütze in der Bundesliga. Auch im Hinspiel im Frankenland erzielte er in der dritten Minute der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer - einen, der durchaus wegweisend war für den Saisonverlauf. In Fürth zeigte sich nicht nur die ausgeprägte Mentalität der Frankfurter Fußballer, die hatten sie auch vorher schon häufiger nachgewiesen. In jener 93. Minute von Fürth machte es plötzlich Klick.

Das Frankfurter Spiel lief fortan flüssiger, das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten wuchs, Erfolgserlebnisse mehrten sich (unterbrochen vom Misserfolg im Januar und Februar), einzelne Spieler entwickelten sich deutlich weiter. Fürth war der Wendepunkt der Hinrunde, in der Rückrunde soll er es nicht werden. Es läuft ja eh schon bestens. Der heiße April kann kommen. (Daniel Schmitt)

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