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Eintracht Frankfurt: Highlight am Muttertag

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Von: Katja Sturm

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Zuletzt ziemlich treffsicher: Nicole Anyomi von Eintracht Frankfurt.
Zuletzt ziemlich treffsicher: Nicole Anyomi von Eintracht Frankfurt. © IMAGO/Beautiful Sports

Das Topspiel der Eintracht-Fußballerinnen gegen den noch auf drei Titel hoffenden VfL Wolfsburg sehen am Sonntag aber bestenfalls 20 000 Zuschauer in der Arena.

Ein weiteres Rekordspiel kündigt sich nicht an. Bis Donnerstagvormittag waren etwa 16 000 Tickets für die Bundesliga-Spitzenpartie der Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg verkauft. Auch wenn der Kartenabsatz erfahrungsgemäß in den letzten Tagen vor dem Ereignis noch einmal anzieht, dürften kaum mehr als 20 000 Zuschauer am Sonntag (13 Uhr) in der großen Arena im Stadtwald dabei sein, wenn der Tabellendritte den -zweiten erwartet.

Zum Saisonauftakt im September verbuchten die Gastgeberinnen bei ihrem ersten Highlightspiel an einem Freitagabend gegen Bayern München an gleicher Stelle 23 200 Besucher, was damals eine Bestmarke in der nationalen Klasse darstellte. Diese wurde, ebenfalls mit Beteiligung der Adlerträgerinnen, Ende April bei deren 2:0-Sieg in Köln getoppt, als mit einer bis dahin in der Domstadt einmaligen Werbeaktion beeindruckende 38 365 Menschen aktiviert werden konnten.

Von „unglaublicher Kulisse“ und „Gänsehaut“ sprach Torschützin Barbara Dunst damals. Sara Doorsoun machte ihre Lust darauf öffentlich, das Ergebnis auf den Rängen im eigenen Heim noch einmal zu toppen. Zumal eine solch beflügelnde Stimmung helfen könnte, den schwer bezwingbar erscheinenden Favoriten aus Niedersachsen niederzuringen, für den es selbst um wichtige Zähler im Kampf um die Meisterschaft geht. Jeder Vorteil sollte ausgespielt werden, um eine Überraschung zu schaffen. Sollte die viertplatzierte TSG Hoffenheim an diesem Freitag ihr eigenes Duell bei Spitzenreiter Bayern München verlieren, könnte ein Drei-Punkte-Gewinn für die heimstarke SGE bei danach nur noch zwei ausstehenden Spieltagen fast schon die Entscheidung im Kampf um den dritten Platz und damit die erneute Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation bedeuten.

Am Spieltag ist Muttertag

Doch die gleiche oder noch bessere Hochstimmung wie beim ersten Mal scheint nicht noch einmal aufkommen zu wollen rund um das Waldstadion. Vielleicht liege das am Muttertag, vermutet Eintracht-Trainer Niko Arnautis. Oder daran, dass ein Gegner wie der FC Bayern besser zieht.

Im Vergleich mit dem Run am Rhein, wo auch Prominente aus anderen Sparten als Fürsprecher gewonnen werden konnten, wurde am Main deutlich weniger intensiv die Werbetrommel gerührt. Eine mögliche gemeinsame Pressekonferenz der beiden Kontrahenten stand nicht auf dem Plan. Plakate soll es mehr als im Herbst in der Stadt gegeben haben; Anzeigen ploppten erst spät in verschiedenen Medien auf. War im vergangenen Jahr noch Timothy Chandler zusammen in einem Trailer mit Laura Freigang in dem Filmchen zu sehen, blieben die Frauen diesmal sich selbst überlassen. Auch in den Sozialen Medien ließen die Klubkollegen größere Unterstützung vermissen. Die jüngsten Krisen und die Trainerdiskussion um Oliver Glasner rückten das besondere Event der Fußballerinnen offenbar nicht nur im Bewusstsein der Öffentlichkeit in den Hintergrund.

Dass es deutlich schwerer sei, bei einer Wiederholung Massen zu mobilisieren, als bei einer Premiere, betonte Eintracht-Pressesprecher Paul Schönwetter. Auf Freikarten habe man bewusst verzichtet. Womöglich ist auch der Effekt der Europameisterschaft in England im Sommer schon ein wenig verblasst.

Im 5650 Zuschauer fassenden Stadion am Brentanobad spüren die Frankfurterinnen den Aufschwung weiterhin. Die Tribünenplätze dort sind oft schnell ausverkauft. Den dauerhaften Umzug in ein anderes Stadion, jenes doppelt so große des FSV am Bornheimer Hang etwa, würde sich auch aufgrund der professionelleren Ausstattung dort anbieten. Arnautis hält solche Überlegungen für verfrüht. „Wir fühlen uns am Brentanobad pudelwohl“, sagt der 43-Jährige. „Erst wenn wir jede Woche 4000 bis 5000 Zuschauer haben, können wir darüber nachdenken, öfter in eine andere Spielstätte umzuziehen.“ Er hoffe, dass die Entwicklung dazu führe. Mit einem überzeugenden Auftritt am Wochenende gegen „eines der besten Teams, das wir hier auf dem Kontinent haben“, so Arnautis, könnte die Eintracht vielleicht für einen Push in dieser Hinsicht sorgen.

Von Katja Sturm

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