Deutsche Bank Park: Wie sich das Eintracht Frankfurt-Stadion verändert

Der Deutsche Bank Park ist das Stadion von Eintracht Frankfurt und Austragungsort weiterer Veranstaltungen. Bei Fans ist es besser als Waldstadion bekannt.
Frankfurt – Der Deutsche Bank Park – vielen Fans lieber als Waldstadion bekannt – ist die Heimspielstätte von Eintracht Frankfurt und gehört zu den zehn größten Fußballstadien in Deutschland. Das Stadion im Frankfurter Stadtwald ist seit Jahrzehnten fest mit der Geschichte der SGE verwoben. Spieler und Fans konnten dort große Europapokal-Nächte feiern und mussten auch schmerzhafte Rückschläge hinnehmen.
Name | Deutsche Bank Park (seit 2020) |
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Besitzergesellschaft | Sportpark Stadion Gesellschaft für Projektentwicklung mbH |
Kosten (Umbau 2002–2005) | ca. 126 Millionen Euro |
Adresse | Mörfelder Landstraße 362, 60528 Frankfurt am Main |
Nutzung durch | Eintracht Frankfurt |
Eröffnung | 21. Mai 1925 |
Erstes Spiel | 7. Juni 1925 |
Deutsche Bank Park: Aufbau und Kapazität
Der 2005 als Commerzbank Arena neu eröffnete Deutsche Bank Park zeichnet sich von außen durch seine zwei markanten Medientürme sowie die mögliche Überdachung des Spielfeldes aus. Das an Stahlseilen befestigte Zeltdach lässt sich zusammenfalten und im 6,9 Tonnen schweren Videowürfel über der Spielfeldmitte unterbringen.
Seit dem Umbau ist das Stadion von Eintracht Frankfurt zudem ein reines Fußballstadion und hat im Gegensatz zum früheren Waldstadion keine Laufbahn mehr. Fans auf den oberen Plätzen sind so nur noch maximal 60 Meter vom Spielfeld entfernt, nicht mehr bis zu 125 Meter. Der höchste Sitzplatz ist 32 Meter über dem Rasen.
Das Stadion von Eintracht Frankfurt ist dabei in zwei Ränge aufgeteilt, die durch einen zweistöckigen Ring aus Logen getrennt sind. Im unteren Rang der Nordwestkurve befindet sich der Stehplatzbereich für insgesamt 7000 SGE-Fans. Ihnen gegenüber, in der Ostkurve, sind die Gästefans untergebracht. Insgesamt weist der Deutsche Bank Park 9.300 Stehplätze auf. Alle Plätze sind überdacht, so dass alle Zuschauer:innen Martin Hinteregger, Kevin Trapp, Filip Kostic, Jesper Lindström und Co. im Trockenen zujubeln können.
Veranstaltung | Kapazität (Plätze) |
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Fußball | 51.500 |
Fußball (international) | 48.000 |
Konzert (Kopfbühne) | 44.000 |
Anfahrt zum Deutsche Bank Park: Wie Fans von Eintracht Frankfurt ins Waldstadion kommen
Der Deutsche Bank Park befindet sich im Stadtwald von Frankfurt, genauer an der Mörfelder Landstraße 362. Das Stadion von Eintracht Frankfurt ist dabei gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Bus- und Bahnverbindungen im Überblick:
- S-Bahn: Linien S7, S8 und S9 vom Tiefgeschoss des Frankfurter Hauptbahnhofs in Richtung „Frankfurt Flughafen/Airport“ oder „Wiesbaden Hauptbahnhof“ bis zur Station Stadion.
- Straßenbahn: An Spieltagen fahren vom Hauptbahnhof Sonderzüge der Straßenbahnlinie 21 im 3-Minuten-Takt zur Station „Stadion“.
- Bus: Die Buslinien 61 und 80 fahren vom Frankfurter Südbahnhof über den Stadtteil Niederrad in Richtung Stadion. Besucherinnen und Besucher des Waldstadions können an den Haltestellen „Stadionbad“ oder „Osttribüne“ aussteigen.
Auch mit dem Fahrrad ist eine Anreise zum Deutsche Bank Park möglich. Das Stadion von Eintracht Frankfurt ist über verschiedene Radwege erreichbar. Bike Point bietet am Waldstadion einen bewachten Fahrradparkplatz an, der an den Kassen E1 zu finden ist. Das Team von Bike Point bietet außerdem einen Wartungs- und Reinigungsservice an. Die Aufbewahrung der Fahrräder kostet 2 Euro für Erwachsene und einen Euro für Kinder.
Anreise mit dem Auto: Wo können Besucher des Waldstadions parken?
Die Anreise mit dem Auto ist am besten über die A3 und ab der Ausfahrt Frankfurt-Süd über die B44 in Richtung Stadtmitte/Stadion möglich. Die Parkplätze Gleisdreieck und Waldparkplatz in der Nähe des Deutsche Bank Parks sind dann ausgeschildert. Das Parken kostet dort sechs Euro pro Fahrzeug. Weitere Parkmöglichkeiten sind das Parkhaus Sandhofstraße sowie die Bürostadt Niederrad.
Deutsche Bank Park: Die Anfänge des Waldstadions in Frankfurt
Fußball- und Sportfans machen sich bereits seit fast 100 Jahren auf den Weg ins Waldstadion im Frankfurter Süden. Etwa im Jahr 1920 entstand die Idee, auf dem Gelände einer ehemaligen Militärschießanlage ein Stadion zu bauen. Am 25. August 1921 beschloss die Stadtverordnetenversammlung den Bau des Sportparks, der jedoch nicht nur aus dem späteren Stadion von Eintracht Frankfurt bestehen sollte, sondern aus mehreren Anlagen:
- Stadion mit 37.00 Plätzen
- Turn- und Festplatz
- Radrennbahn mit Platz für 20.000 Menschen
- Schwimmbad
Durch die Finanzkrise, Inflation und Währungsreform Anfang der 1920er Jahre verzögerte sich der Bau der Sportanlagen jedoch. Schneller ging es voran, als klar war, dass die internationale Arbeiterolympiade 1925 in Frankfurt stattfinden sollte. Die von Max Bromme und Gustav Schaumann geplante und etwa 3,7 Millionen Mark teure Sportanlage wurde schließlich am 21. Mai 1925 eröffnet.
Deutsche Bank Park: Wann war das erste Fußballspiel im Waldstadion?
Wenig später fand bereits das erste große Fußballspiel im Waldstadion statt. Die Eintracht war jedoch nicht beteiligt, dafür aber der Stadtrivale FSV Frankfurt, der am 7. Juni 1925 das Finale um die Deutsche Meisterschaft mit 0:1 nach Verlängerung gegen den 1. FC Nürnberg verlor.
Vom 24. bis zum 28. Juli 1925 kamen schließlich 3000 Sportler aus elf Ländern zur Arbeiterolympiade auf dem Gelände des heutigen Deutsche Bank Parks zusammen. Im Waldstadion wurde allerdings nicht nur Sport gemacht. Auch Künstler:innen hatten in der Haupttribüne Platz für Ateliers. 1928 wurde in der Nähe eine Freilichtbühne mit Platz für 1200 Zuschauer:innen eröffnet. Über die Jahre wurden auch die Sportstätten erweitert: 1927 kamen die sogenannte Wintersporthalle und eine Tennisanlage hinzu. 1937 wurde die Kapazität des Waldstadions auf 55.000 erhöht. Diese lag somit über dem Fassungsvermögen des Deutsche Bank Parks.
Das Stadion von Eintracht Frankfurt in der Zeit des Nationalsozialismus
In der Zeit des Nationalsozialismus folgte die erste Namensänderung des Waldstadions: Das heutige Stadion von Eintracht Frankfurt wurde in Sportfeld umbenannt, weil der Begriff „Stadion“ den Nazis aufgrund seines griechischen Ursprunges zu „undeutsch“ war. In dieser Zeit fanden auf dem Sportgelände mehrere politische Veranstaltungen mit bis zu 150.000 Teilnehmenden statt.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges folgte gleich die nächste Namensänderung. Die USA beschlagnahmten das Gelände und nannten es „Victory Park“. In dieser Zeit gab es im Waldstadion kaum große Sportveranstaltungen. Nachdem 1948 die Radrennbahn, Tennisanlage und Wintersporthalle zurückgegeben worden waren, zogen sich die USA am 7. Juni 1950 gänzlich vom Gelände des heutigen Stadions von Eintracht Frankfurt zurück.
Deutsche Bank Park: Eintracht Frankfurts Waldstadion verändert mehrmals das Gesicht
In seiner Geschichte hat der heutige Deutsche Bank Park mehrere Umbauten erlebt. Die erste Erweiterung wurde 1955 fertiggestellt, die zweite zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974. Zur Gründung der Bundesliga 1963 verließ Eintracht Frankfurt das Riederwaldstadion und machte das Waldstadion zu seiner Heimspielstätte. Auch die deutsche Nationalmannschaft war immer wieder im Stadtwald zu Gast. Das denkwürdigste Spiel war dabei das Spiel um den Einzug ins Finale der Weltmeisterschaft, als das DFB-Team Polen auf einem kaum bespielbaren Platz mit 1:0 bezwang. Weitere Höhepunkte in der Geschichte im Überblick:
- 14. Mai 1955: Einweihung des neuen Waldstadions mit 71.000 Steh- und 16.000 Sitzplätzen
- 13. April 1960: Eintracht Frankfurt besiegt die Glasgow Rangers im Europapokal-Halbfinale mit 6:1
- 24. August 1963: Das erste Bundesligaspiel im Waldstadion zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern endet 1:1
- 13. Juni 1974: Eröffnungsfeier und erstes Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft im neugestalteten Waldstadion
- 3. Juli 1974: Bei der „Wasserschlacht von Frankfurt“ gewinnt Deutschland 1:0 gegen Polen und zieht ins WM-Finale gegen die Niederlande ein
- 21. Mai 1980: Nach einer 2:3 Niederlage im Hinspiel gegen Borussia Mönchengladbach gewinnt Eintracht Frankfurt das Rückspiel des Uefa-Pokal-Finales im Waldstadion mit 1:0 und sichert sich den internationalen Titel
- 1988: Austragungsort der EM-Spiele zwischen Italien und Spanien sowie England und der Sowjetunion
- 1991: Frankfurt Galaxy trägt erstmals Football-Spiele im Waldstadion aus
- 29. Mai 1999: Beim „Wunder vom Waldstadion“ schlägt Eintracht Frankfurt den 1. FC Kaiserslautern mit 5:1 und schafft im letzten Moment den Klassenerhalt
Vom Waldstadion zur Commerzbank Arena: Der Umbau des Eintracht Frankfurt-Stadions 2005
Zwischen 2002 und 2005 folgte die Modernisierung des Waldstadions, die jedoch faktisch einen Neubau darstellte. Die alten Tribünen wurden stückweise abgerissen und durch Neue ersetzt. Der Umbau des neuen Stadions, das anschließend in Commerzbank Arena umbenannt wurde, fand während des laufenden Spielbetriebs statt. Unter anderem konnte Eintracht Frankfurt 2003 den Wiederaufstieg feiern.
Nach dem Umbau fiel die Laufbahn des alten Waldstadions weg, so dass die Zuschauer:innen seitdem deutlich näher am Geschehen sind. Auch für die Zuschauer:innen, die beim Stadionbesuch Wert auf Komfort legen, gab es Verbesserungen. In der neuen Haupttribüne wurden 76 Logen, 2200 „Business-Seats“ sowie VIP-Räume untergebracht. Im Juni 2005 folgte die Eröffnung des Stadions in Frankfurt, das gleich Austragungsort des Konföderationenpokals wurde.
Eintracht Frankfurt: Die Umbenennung der Commerzbank Arena in Deutsche Bank Park
Nachdem Eintracht Frankfurt 15 Jahre in der Commerzbank Arena gespielt hatte, wurde das Waldstadion zum 1. Juli 2020 in Deutsche Bank Park umbenannt. Der Vertrag mit der Deutschen Bank als neuen Namenssponsor läuft bis zum 30. Juni 2027. Eintracht Frankfurt soll die Partnerschaft mit dem Finanzinstitut etwa 38 Millionen Euro einbringen.
Deutsche Bank Park: Geplanter Ausbau zur EM 2024
Der Deutsche Bank Park soll bis zur Saison 2023/24 erweitert werden. Unter anderem soll dabei die Kapazität auf 60.000 Fans erhöht werden. Um die Anzahl der Stehplätze für Eintracht-Fans auf 20.000 zu erhöhen, soll nach Überlegungen der Stadt Frankfurt und der SGE der obere Logenring in der Nordwestkurve wegfallen. Sitzplätze im Oberrang sollen zu Stehplätzen umgewandelt werden. Bei internationalen Spielen steigt die Kapazität um 5300 auf 53.800 Sitzplätze. Dadurch kann das Waldstadion auch Austragungsort von internationalen Endspielen werden. (Max Schäfer)