Oliver Glasner warnt vor „robustem“ Eintracht-Gegner FC Augsburg

Nach dem Fehlstart schwört der Augsburger Trainer Markus Weinzierl seine Profis auf das Frankfurt-Spiel ein.
Frankfurt - Gesetz der Serie könnte es am Samstagmittag im Frankfurter Stadtwald durchaus auf eine Punkteteilung hinauslaufen zwischen der gastgebenden Eintracht und dem FC Augsburg. Zumindest dann, wenn Markus Weinzierl seiner Linie treu bleibt. So verlor der Trainer der Bayern bisher alle seine Bundesligapartien am ersten Spieltag, auch mit dem FCA vergangenen Samstag gegen die TSG Hoffenheim (0:4). Und auch an zweiten Spieltagen konnte der 46-Jährige als Bundesligacoach noch nie ein Spiel gewinnen, immerhin sprang in der Saison 2015/16 mal ein Remis heraus. Und jetzt kommt’s: Ausgerechnet bei Eintracht Frankfurt, ein 1:1.
Nun ist das irgendwie eine nette Spielerei, mehr aber ehrlicherweise nicht. Ein Remis, na klar, ganz unzufrieden wären die Augsburger damit beim Spiel am Samstag (15.30 Uhr) wohl nicht, Weinzierl setzt nach dem mauen Auftakt aber vor allem leistungsmäßig auf eine Steigerung seiner Truppe. Zwar hielten die Augsburger gegen Hoffenheim eine knappe Stunde lang ordentlich mit, letztlich aber war die Niederlage doch sehr verdient.
Eintracht Frankfurt gegen FC Augsburg: Glasner redet Gegner stark
Hinten zu anfällig, vorne zu harmlos, dazwischen zu zweikampfschwach. Gerade die beiden neuen zentralen Mittelfeldspieler Niklas Dorsch und Arne Maier enttäuschten. Dorsch, U-21-Europameister und aus Gent gekommen, entschied nur 22 Prozent der direkten Duelle für sich, richtig mies. Maier konnte nach seiner Einwechslung kaum Akzente setzen. Dennoch könnten beide diesmal das gemeinsame Duo in der Mitte bilden. Dafür wurden sie geholt. „Augsburg ist eine sehr gut organisierte, robuste Mannschaft“, schickt Eintracht-Trainer Oliver Glasner lobend voraus, „eine Mannschaft, die wir erst mal knacken müssen.“
Gegenüber Weinzierl bleibt gelassen trotz der höchsten Pleite am ersten Spieltag und warnt vor einer Negativstimmung rund um den Klub, obwohl sich der FCA auch im Pokal beim Fünftligisten Greifswalder FC (4:2) schwer tat: „Wir dürfen jetzt nicht alles schwarz sehen, nur weil wir 0:4 verloren haben. Wir dürfen nicht den Fehler machen, dass wir das Spiel nur am Ergebnis bewerten.“
Eintracht Frankfurt gegen FC Augsburg: Gallige Gäste
Fast genauso traditionell wie Weinzierl also seine Auftaktspiele in die Saison verliert, ist der FCA ein unangenehmer Gegenüber. Die Mannschaft lebt von ihrer Galligkeit, der Konsequenz, auch von ihrer Leidenschaft. Sie wird gepusht von der Seitenlinie vom emotionalen Trainer Markus Weinzierl und dem noch emotionaleren Manager Stefan Reuter. Nicht selten war dieser mit ausufernden Beschwerden bereits unangenehm aufgefallen. Die Eintracht wird sich also auf einen giftigen Gegner einstellen müssen. „Wir müssen defensiver noch kompakter, noch aggressiver werden, mehr Intensität im Anlaufverhalten an den Tag legen, offensiv noch torgefährlicher werden“, gibt Weinzierl vor. Nicht gerade wenig Verbesserungspotenzial.
Zumal es da noch eine weitere unangenehme Bilanz gibt für den FCA, jene von Trainer Markus Weinzierl gegen die Frankfurter Eintracht. Die vergangenen sieben Duelle konnte der Trainer mit seinen Teams (Augsburg, Schalke, Stuttgart) nicht gewinnen, die letzten vier verlor er gar ohne eigenen Treffer. (Daniel Schmitt)