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SGE-Kommentar: Ein richtiger Rückzug von Eintracht-Präsident Peter Fischer

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Von: Ingo Durstewitz

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Peter Fischer.
Peter Fischer. © dpa

Mit Peter Fischer verliert Eintracht Frankfurt eine schillernde Persönlichkeit, die laut ist und aneckt. Und die wie nur wenige andere für den Klub steht. Ein Kommentar.

Peter Fischer dankt ab. Nicht sofort, aber bald. Anfang des kommenden Jahres ist Schluss. Nach fast einem Vierteljahrhundert an der Spitze von Eintracht Frankfurt. Das ist keine Überraschung mehr, der geordnete Rückzug hatte sich angedeutet. In den vergangenen Monaten ist vieles eingeprasselt auf den Präsidenten, zuvorderst die Kokain-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die schließlich eingestellt wurden, aber Spuren hinterlassen haben. Der Peter Fischer von heute ist nicht mehr der Peter Fischer von früher. Er ist gezeichnet, angeschlagen, nachdenklich.

Kommentar zum Fischer-Aus: Eintracht verliert eine schillernde Persönlichkeit

Mit ihm verliert die Eintracht eine schillernde Persönlichkeit, die laut ist und aneckt, die polarisiert und oft genug übers Ziel hinausgeschossen ist. Die aber wie nur wenige andere für Eintracht Frankfurt steht, für die Werte und Grundsätze des Klubs; ein streitbarer Geist, der den Verein lebt, sein Gesicht ist. Fischer ist sprichwörtlich bekannt wie ein bunter Hund. Das hat er lange genossen, inzwischen ist ihm alles zu viel.

Mit ihm geht ein wertvoller Funktionär, der erfolgreichste Präsident in der langen Eintracht-Geschichte. Ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen Rassenhass und Diskriminierung. Immer vorneweg, immer klare Kante. Seine mutige Auseinandersetzung mit der AfD hat ihn bundesweit in den Fokus gerückt und Anerkennung über die Landesgrenzen Hessens hinaus gebracht.

Kommentar: Peter Fischers Aus bei Eintracht Frankfurt war alternativlos

Dass er nun aber den Weg freimacht, ist ein richtiger Schritt, quasi alternativlos. Seine Auftritte vor einem Jahr rund um den triumphalen Siegeszug durch Europa waren schon unglücklich, und auch intern war er lange nicht mehr so präsent wie früher, sein seismographisches Gespür hat ihn ein bisschen verlassen. Einen Zwist wie jenen zwischen den Bossen Hellmann und Holzer hätte es mit einem mächtigen Präsidenten eher nicht gegeben.

Sein geregelter Abgang ist notwendig, um den dringend benötigten Verjüngungsprozess einzuleiten. Gerade am Riederwald, dort, wo noch immer das Herz der Eintracht schlägt. Peter Fischer will ein bestelltes Feld hinterlassen, unverbrauchte Kräfte von der Basis sollen nachrücken. Gut so. Der Verein stellt sich neu auf, gerade auf der zweite Führungsebene. Kontinuität und Konstanz ist dennoch gewährleistet, gerade durch den Vorstand der Fußball-AG mit Urgestein Axel Hellmann an der Spitze. Und auch Philip Holzer kann als erfahrener Aufsichtsrat zur Stabilität beitragen. Eintracht Frankfurt geht kraftvoll in die Zukunft – eine ohne Peter Fischer.

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