Der Blick geht nach hinten

Eintracht-Fußballerinnen müssen sich nach einer 1:2-Niederlage im Gipfelduell mit dem FC Bayern ein bisschen um die Königsklasse sorgen.
Der zweite Vergleich hat dann doch einen Unterschied hervorgebracht. Mit 1:2 (0:1) verloren die Bundesliga-Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt ihr Duell bei Bayern München. Die Isländerin Glodis Viggosdottir (25.) und die deutsche Nationalspielerin Lea Schüller (79.) hatten vor 2500 Fans im ausverkauften Campus-Stadion den FC Bayern in Führung gebracht, die Slowenin Lara Prasnikar konnte in der 82. Minute nur noch den Anschlusstreffer für die Gäste erzielen. Nach dem torlosen Remis im ersten Aufeinandertreffen Mitte September und der engen Nachbarschaft in der Tabelle ist damit gleich mit dem Rückrundenauftakt die gewohnte Hierarchie wiederhergestellt: Die Münchnerinnen zogen an den Hessinnen vorbei und gelten wieder als erster Verfolger des dominierenden Titelverteidigers VfL Wolfsburg. Die Spielerinnen von SGE-Cheftrainer Niko Arnautis müssen sich nach hinten umschauen, von wo aus ihnen die TSG Hoffenheim und der SC Freiburg das begehrte Ticket für die Champions League streitig machen.
Enges Spiel
„Es war ein sehr, sehr enges Spiel“, resümierte der Eintracht-Coach. „Ich kann mich nicht erinnern, gerade in einer Anfangsphase in München ein Spiel so dominiert und offen gestaltet zu haben.“ Fürwahr waren die Frankfurterinnen sehr motiviert in die Partie gegangen, erwischten den besseren Start, und Nicole Anyomi hatte früh die Chance auf einen ersten Führungstreffer. Doch wieder einmal ließen die Adlerträgerinnen in Tornähe Konsequenz und Effektivität vermissen, und zwar auf beiden Seiten. Als Viggosdottier nach einer Ecke per Kopfball die Bayerinnen nach vorne brachte, schockte das die Kontrahentinnen sichtbar, und sie hatten Mühe, wieder ins eigene Spiel zurückzufinden. Doch die durch Shekiera Martinez und Carlotta Wamser nach 75 Minuten verstärkte Offensive sollte die Partie nicht mehr drehen können. Sehenswert war der Hackentrick, mit dem Laura Freigang der in ihrem Rücken stehenden Prasnikar die Vorlage zu ihrem Treffer lieferte.
Lob gab’s vom gegnerischen Trainer. „Es war ein verrücktes Spiel“, resümierte Alexander Straus. „Frankfurt hat genau die Räume zugemacht, die wir normalerweise nutzen, und es uns echt schwer gemacht, die drei Punkte zu holen.“
SGE-Mittelfeldakteurin Verena Hanshaw zog Lehren aus dem Auftritt: „Wir haben gesehen, was uns noch fehlt und was wir lernen müssen“, sagte die Österreicherin. „Wir brauchen in bestimmten Situationen noch mehr Reife, um den Ball gerade nach Standards deutlicher zu klären.“
Üben können das alle erst Ende des Monats wieder, denn vor dem nächsten Ligaspiel am 3. März zu Hause gegen den SC Freiburg steht eine Länderspielpause an.
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