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Borussia Dortmund: An Marco Reus scheiden sich die Geister

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Von: Daniel Schmitt

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Kein Stammspieler mehr: Marco Reus.
Kein Stammspieler mehr: Marco Reus. © dpa

Die Zukunft von BVB-Kapitän in Dortmund ist ungewiss, seine Wichtigkeit scheint zu schwinden. Die Trennung steht im Raum - womöglich mit Happy End.

Der Boulevard betreibt zurzeit ein erstaunlich offensichtliches Marco-Reus-Bashing. Klar, der Ur-Dortmunder, 381 Pflichtspiele für die Borussia, Kapitän noch dazu, ist nicht in Topform. Zuletzt beorderte ihn Trainer Edin Terzic oft auf die Ersatzbank, in der Champions League gegen Chelsea, in der Liga gegen Union Berlin und Stuttgart, auch an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) wird gegen Eintracht Frankfurt nicht mit einem startenden Reus gerechnet.

Doch manche mediale Einordnung ist dann doch sehr hart. „Ein Betäubungsmittel“ sei Reus fürs BVB-Spiel, die Dortmunder Chefs müssten zum „Königsmörder“ werden und also den 33-Jährigen wegschicken am Saisonende. Was sie nicht tun wollen, die Chefs, sie haben Reus stattdessen einen neuen Vertrag angeboten. Flankiert wird das Geschriebene von Fan-Umfragen, die Reus nicht schmeicheln. Doch wann und wie oft tun ebensolche dies überhaupt?

Kein Stammspieler mehr

Die Saisonbilanz des Kapitäns ist tatsächlich eine mittelprächtige. In 19 Ligaspielen erzielte Reus sechs Tore und bereitete fünf weitere vor. Zum Vergleich: Kumpel Mario Götze, der im gegnerischen Team aus Frankfurt am Ball sein wird, kommt in 26 Ligaeinsätzen auf zwei Tore und zwei Assists, die ihn dennoch zu Recht zurückspülten ins DFB-Team.

Edin Terzic sagte unlängst über Reus: „Marco ist ein herausragender Spieler und extrem wichtig für uns.“ Plattitüden oder die wahre Meinung des Borussia-Trainers? Die Zukunft des Offensivspielers ist jedenfalls ungewiss, Ronaldo-Klub Al-Nassr soll schon mal bei ihm vorgefühlt haben. Nimmt Reus das BVB-Angebot an, wird er mit finanziellen Einbußen leben müssen, andererseits würde er weiterhin zu den Topverdienern zählen. Auch Lothar Matthäus hält es daher für sinnvoller, sich zu trennen – und verpackt dies in angemessene Worte: „Wenn man Marco Reus nicht mehr hundertprozentig vertraut, dann sollte man eine vernünftige Lösung finden, die für beide Seiten gut ist. Reus ist jetzt schon nicht mehr unantastbarer Stammspieler“, findet der TV-Meinungsmacher.

Vielleicht läuft es ja sogar so: Der in seiner Karriere oft an Titeln knapp vorbeigeschrammte, der verletzt bei Highlights fehlenden Profi, stemmt am 27. Mai die Schale am Borsigplatz in die Höhe – und verlässt den Klub als Held. Das jedenfalls wäre eine nette Wendung der Geschichte aus Sicht von Marco Reus.

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