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Berater kontaktiert Eintracht Frankfurt: Wechselt Danny da Costa zur Hertha?

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Von: Ingo Durstewitz

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Fredi Bobic
Fredi Bobic, Geschäftsführer von Hertha BSC, kennt Danny da Costa aus Frankfurt. (Archivbild) © Andreas Gora/dpa

Hertha BSC buhlt um den SGE-Spieler Danny da Costa, dessen Berater Kontakt zu Eintracht Frankfurt aufgenommen hat.

Update vom Montag, 31.01.2022, 11.49 Uhr: Hertha BSC hatte Interesse an Danny da Costa von Eintracht Frankfurt signalisiert, doch wenige Stunden vor Ende der Transferphase sieht es eher danach aus, dass der Rechtsverteidiger bei der SGE bleibt. Grund dafür soll laut Informationen des Kickers ein junger Rechtsverteidiger sein, den Hertha BSC bereits an der Angel hat. Er soll im Sommer in die Hauptstadt kommen und eine Zukunftslösung sein.

Hertha BSC wirft offenbar Auge auf Danny da Costa von Eintracht Frankfurt

Erstmeldung vom Sonntag, 30.01.2022, 13.58 Uhr: Frankfurt – Vor wenigen Tagen erst betrat Danny da Costa, mittlerweile auch schon 28 Jahre alt, absolutes Neuland. Zumindest auf dem Fußballplatz. Beim 1:0-Erfolg im Testspiel in Mainz lief der Eintracht-Profi in der Innenverteidigung auf, als rechtes Glied der Dreierabwehrkette. Da Costa machte seine Sache ausgesprochen gut, zeigte – genauso wie Nebenmann Tuta – eine bärenstarke Leistung und heimste prompt ein Sonderlob von Trainer Oliver Glasner ein: „Großartiges Spiel von Danny.“ Und weiter: „Er versteht die Taktik und hat natürlich auch die Physis dazu. Er hat gezeigt, dass er jederzeit auch auf ungewohnten Positionen einspringen kann.“

Womöglich gar eine Option für die Zukunft? Eher nicht. Er verteidigte nur deshalb zentral, weil Trainer Glasner die Abwehrmänner Makoto Hasebe, Martin Hinteregger und Evan Ndicka schonte. Aber da Costa hat fürwahr gezeigt, dass auf ihn Verlass ist und er sich voll in den Dienst der Mannschaft stellt. Doch auf der rechten Seite fühlt er sich wohl, da sieht er sich, dort ist er groß geworden und weiß, was zu tun ist. Den Kampf um einen Platz in der Startformation wird der Familienvater also auf der Außenbahn aufnehmen. Die Frage ist nur, wo. Denn es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass er auf den letzten Drücker noch Reißaus nimmt und den Verein verlässt.

Eintracht Frankfurt: Hertha wirft Auge auf SGE-Star Danny da Costa

Ligarivale Hertha BSC mit dem früheren Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic hat ein Auge auf den erfahrenen Spieler geworfen, in der Hauptstadt gilt er gar als Wunschkandidat für die rechte Außenbahn. Das Interesse ist hinterlegt und verbrieft. Am Wochenende, so hört man, soll Bewegung in die Angelegenheit gekommen sein, da Costas Berateragentur ersten Kontakt zu den Eintracht-Verantwortlichen aufgenommen haben. Wie die Geschichte ausgeht, ist derzeit noch offen. Fakt ist, dass die Zeit drängt: Die winterliche Transferperiode endet am Montag um 18 Uhr, danach sind keine Wechsel mehr möglich. Es ist also Eile geboten, soll der Deal unter Dach und Fach gebracht werden.

Hertha muss sich mit dem Verteidiger auf die Konditionen einigen. Fredi Bobic hat da zumindest einen klaren Wissensvorsprung, er war es, der als damaliger Eintracht-Manager die Vertragsverlängerung mit dem Spieler bis 2022 aushandelte. Das war im Winter 2018. Die Zahlen kennt Bobic also.

Anschließend müsste sich die Eintracht mit dem Berliner Klub verständigen. Viel Geld dürfte für die Frankfurter nicht herausspringen, der Vertrag da Costas läuft im Sommer aus. Da könnte höchstens noch eine halbe Million Euro hängenbleiben – und die Eintracht würde die Gehaltskosten für die kommenden fünf Monate sparen, rund 850.000 Euro. Oder aber die Hessen verleihen den Spieler, was freilich nur gehen würde, wenn sie den Kontrakt vorher noch verlängern würden. So ähnlich wie es Borussia Dortmund bei Eintracht-Neuzugang Ansgar Knauff gemacht hat. Das wiederum würde nur Sinn machen, wenn die Eintracht den Spieler sportlich noch nicht komplett abgeschrieben hätte.

Hertha-Sportboss Bobic kennt da Costa von Eintracht Frankfurt

In Berlin haben sie großen Bedarf auf rechts, weil die Hertha Deyovaisio Zeefuik zu den Blackburn Rovers verliehen hat. In den letzten Spielen agierten wechselweise der Oldie Peter Pekarik oder Lukas Klünter auf der Außenbahn. Mit äußerst bescheidendem Erfolg. Da Costa könnte diese Lücke schließen.

Hertha-Sportboss Bobic kennt den gebürtigen Neusser aus seiner Zeit bei der Eintracht bestens und weiß, was er zu leisten imstande ist. Gerade jener Danny da Costa in der Verfassung aus der Saison 2018/19 könnte jedem Bundesligisten unterhalb der absoluten Spitzenklasse weiterhelfen: Damals stand der kluge Spieler in tatsächlich allen 50 Pflichtspielen in der Startformation und spielte sich mit furiosen Auftritten in den Dunstkreis der Nationalmannschaft.

Dann folgte der bittere Absturz, das Zerwürfnis mit Trainer Adi Hütter, die Flucht nach Mainz, ein ordentliches Halbjahr bei den Nullfünfern, die Rückkehr zu Eintracht Frankfurt und eine fast schon verzweifelte Suche nach seiner Bestform.

Ob sich die Wege trennen? Da Costa (links) wird in Berlin gehandelt, Chandler bleibt für immer.
Ob sich die Wege trennen? Da Costa (links) wird in Berlin gehandelt, Chandler bleibt für immer. (Archivbild) © Kessler-Sportfotografie/Imago

SGE-Spieler Danny da Costa kommt bei Eintracht Frankfurt nicht mehr auf Touren

Auch in dieser Spielzeit kommt der Abwehrmann nicht auf Touren, zuletzt bremste ihn eine Corona-Infektion aus, er verpasste alle drei Partien im neuen Jahr. In den letzten 13 Begegnungen saß er elfmal entweder auf der Bank oder der Tribüne, kam nur zweimal zum Einsatz, gegen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach, beide Male von Beginn an. Der guten Leistung gegen die Werkself folgte eine arg durchwachsene gegen die Borussia – und schwupps war er wieder draußen aus dem Team.

Dabei bringt er so vieles mit, Dynamik, Zweikampfstärke, Spielverständnis, Zug nach vorne – doch allzu oft bleibt er im Ernstfall hinten den Ansprüchen zurück. Da Costa ist ein Spieler, der vieles hinterfragt, der sich Gedanken macht, der vielleicht zu sehr grübelt und dadurch Selbstvertrauen verliert. Und das ist gerade für einen sensiblen Spieler vielleicht das höchste Gut.

Dass er auch in dieser Saison die Erwartungen nicht erfüllen kann, ist für alle Seiten umso ärgerlicher, da die Sportliche Leitung und auch Trainer Glasner anfangs voll auf ihn setzte und ihm zu alter Stärke verhelfen wollte. So aber bleibt die rechte Flanke das große Problem bei Eintracht Frankfurt.

Chandler könnte bei Eintracht Frankfurt zum Nutznießer werden

In den Mangel an Qualität und Konstanz preschte irgendwann Urgestein Timothy Chandler, nachdem der 31-Jährige in den ersten sieben Pflichtspielen nicht zum Einsatz kam. Nun hat er sich festgespielt, stand in neun der letzten elf Partien in der Anfangself. Das Eigengewächs hat seinen Vertrag im vergangenen Frühjahr bis 2025 verlängern dürfen. Das rief allenthalben Verblüffung hervor, der einstige US-Nationalspieler gilt nicht als Leistungsträger und war selten unumstritten. Doch die Eintracht hat mit dem Akteur eine vernünftig reduzierte Gehaltsstruktur erarbeiten können und dafür den Kontrakt ausgeweitet. Den Wert des Spielers verorten die Verantwortlichen auch auf anderer Ebene, der bodenständige und stets gut gelaunte Chandler ist wichtig fürs Binnenklima.

Auf dem Feld ist er keiner, der die Sterne vom Himmel spielt und mit übermäßigem Offensivdrang glänzt. Aber er ist ein solider Spieler, der defensiv verlässlich agiert. Das hat gereicht, um sich einen Stammplatz zu ergattern – und Danny da Costa nach Berlin zu vertreiben? (Ingo Durstewitz)

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