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Neue Masche: Verbraucherzentrale warnt vor dreistem Wärmepumpen-Diebstahl

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Von: Ulrike Hagen

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Diebstähle von Wärmepumpen häufen sich. Die teuren, außen montierten Geräte sind das neue Ziel von Kriminellen. Nicht immer zahlt die Versicherung den Schaden.

Frankfurt/Kiel – In Deutschland häufen sich Berichte über gestohlene Wärmepumpen. Alles deutet darauf hin, dass Kriminelle ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt haben. Besonders betroffen: die Außeneinheit bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Die Schäden sind erheblich und bewegen sich häufig im fünfstelligen Euro-Bereich.

Dem Klau der klimafreundlichen Alternative zur Gasheizung folgt für viele Eigentümer und Eigentümerinnen ein böses Erwachen. Denn viele Versicherungen weigern sich, den Schaden zu zahlen, wie die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein mitteilte.

Aktionswoche rückt Wärmepumpen als Heiztechnik in den Fokus
Die Verbraucherzentrale warnt vor sich häufenden Diebstählen von Wärmepumpen. Nicht immer zahlen Versicherungen den Schaden. (Symbolbild) © Silas Stein/dpa

Neuer Trend zum Diebstahl von Wärmepumpen – zahlt die Versicherung?

Von Brennholz bis zur Kupfer-Dachrinne – steigende Preise machen alles, was von außen relativ leicht zugänglich und abmontierbar ist, zur begehrten Beute von Langfingern. Doch nun geraten auch Wärmepumpen ins Visier, da immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland auf eine Wärmepumpe umrüsten wollen und die Kosten für die Heizanlagen in die Höhe schnellen. Auch Dieb:innen gehen mit der Zeit.

„Wärmepumpe geklaut, Versicherung will nicht zahlen“: Verbraucherzentrale postet Vorfall

Ein konkreter Fall, den die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein in einem Facebook-Post schildert, handelt von einer Frau aus dem Kreis Steinburg. Ihre Wärmepumpe im Wert von 15.000 Euro wurde gestohlen. Die Versicherung will jetzt nicht bezahlen. Die Verbraucherzentrale schreibt dazu: „Die Wärmepumpe war nicht in der Gebäudeversicherung mitversichert. Da sich die Wärmepumpe nicht im, sondern vor dem Haus befindet, bleibt sie auf den Kosten sitzen.“ Die Verbraucherschützer:innen stellen klar: „Die Gebäudeversicherung übernimmt die Kosten nur dann, wenn die Wärmepumpe zusätzlich in die Versicherungspolice aufgenommen wurde.“

Wärmepumpen-Klau: Kriminelle montieren Geräte für 50.000 Euro von Rohbau ab

Die vermehrten Diebstähle von Wärmepumpen werden auch bei Rohbauten in ganz Deutschland beobachtet, wie Polizei und lokale Medien berichteten. Demnach sind allein im April in Burgoberbach in Mittelfranken Heizgeräte für 50.000 Euro, und im Mai in Wiesmoor im Landkreis Aurich Geräte für 60.000 Euro und in Neumarkt in der Oberpfalz Anlagen für ca. 20.000 Euro gestohlen worden.

„Aufgrund der Größe und Menge des Diebesgutes ist davon auszugehen, dass die Täter Anhänger oder größere Fahrzeuge benutzen“, meldete die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund in einer Mitteilung zum Fall Wiesmoor.

Verbraucherschützer:innen raten: „Unbedingt prüfen, ob die Wärmepumpe in Police enthalten ist“

Das Ärgerliche: Die Versicherung zahlt nicht automatisch den Schaden – und ist auch nicht verpflichtet, dies zu tun. „Wichtige Info für alle Wärmepumpenbesitzer und -besitzerinnen: Unbedingt überprüfen, ob die Wärmepumpe in der Police enthalten ist. Notfalls nachträglich aufnehmen lassen und so gegen Diebstahl absichern“, rät darum die Verbraucherzentrale, die einen Online-Rechner für Energiekosten und Entlastungen anbietet.

Auch Solarmodule geraten zunehmend in den Fokus gezielter Raubzüge. Angesichts der hohen Kosten der neuen, umweltfreundlichen Energieanlagen ist es also ratsam, sich rechtzeitig schlau zu machen. Grundsätzlich sind fest mit dem Gebäude verbundene Objekte zwar durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt, jedoch gibt es auch da Ausnahmen. (Ulrike Hagen)

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